KLEIN LÜBBICHOW / LUBIECHNIA MAŁA
Die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (DPS) besichtigte die 1669 erbaute kleine kath. Fachwerkkirche der Kreuzerhöhung in Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow) erstmalig 2019 auf Empfehlung der Lebuser Woiwodschaftskonservatorin. Zwei Jahre später hatte die für die Filialkirche zuständige Katholische Kirchengemeinde in Rzepin / Reppen, die Parafia Rzymsko – Katolicka pw. Najświętszego Serca Pana Jezusa w Rzepinie alle Unterlagen zusammen, um bei der DPS einen erfolgreichen Förderantrag 2021 für die akut geschädigte Außenfassade zu stellen. DPS und Kirchengemeinde sind der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien sehr dankbar, dass sie aus dem Bundeshaushalt 2021 auf Antrag DPS Fördermittel für die dringend notwendigen Arbeiten an dem Kirchlein bereitstellte. Dank guter polnisch-deutscher Zusammenarbeit und fachkompetenten Akteuren vor Ort wurde bei den 2021 bis 2022 ausgeführten Fassadeninstandsetzungsarbeiten ein Restaurierungsergebnis erzielt, welches sich mehr als sehen lassen kann.
Die 1669 errichtete seit 1947 katholische Fachwerk-Dorfkirche der Kreuzerhöhung in Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow ist eines der wertvollsten Baudenkmäler in der polnisch-deutschen Grenzregion, ehemals Neumark. Die denkmalgeschützte Kirche war bis 2021 akut substanzgefährdet gewesen. Zwischenzeitlich hatte man sogar daran gedacht, sie aufzugeben. Um das dereinst protestantische Gotteshaus in dem Sechzig-Seelendorf zu bewahren, war es 2010 in die Denkmalliste aufgenommen worden Zwar hatte die zuständige kath. Kirchengemeinde in Rzepin / Reppen in der EU-Förderperiode 2007 bis 2013 die Dächer sanieren können, jedoch war die ebenso dringend erforderliche Instandsetzung der Außenfassade wegen nicht ausreichender Eigenmittel seinerzeit außen vor geblieben. Dank Förderung der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (DPS) als Maßnahmenträger konnte die Instandsetzung der Fachwerkfassaden 2021 bis 2022 erfolgen. Dass dieses Projekt baufachtechnisch erfolgreich umgesetzt wurde, ist der ausführenden Restaurierungsfirma Monuments Rescue Team Michał Jarosiński zu verdanken. Die Arbeiten wurden sehr behutsam ausgeführt, um die Denkmalsubstanz maximal zu erhalten und kongenial zu ersetzen. Ganz im Sinne der „Charta von Venedig“ wurde mit traditionellen Handwerkstechniken gearbeitet, woran die DPS mit ihrem Görlitzer Fachberater ihren Anteil hat. Das Projekt war von gegenseitigem Respekt und Verständnis der polnischen und deutschen Akteure geprägt und hat damit, außer in Bezug auf das erzielte qualitätvolle Instandsetzungsergebnis auch Modellcharakter für die deutsch-polnische Verständigung auf dem Gebiet der Erhaltung des baukulturellen polnischen Erbes mit einer deutschen Vergangenheit.
Jetzt bleibt noch zu wünschen, dass zeitnah auch die Realisierung von Innenraum und -ausstattung in Angriff genommen werden kann.
Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow) ist ein Dorf im Verwaltungsbezirk Gmina Rzepin / Reppen im Powiat Słubice in der Woiwodschaft Lebus im Westen Polens (ehem. Neumark). Das Dorf hat 60 Einwohner. Von 1873 bis 1945 lag Klein Lübbichow im preußische Kreis später Landkreis Weststernberg. Lubiechnia Mała liegt ca. 20 km östlich von Słubice und 7 Km nördlich von Rzepin. Die Kirche steht im nördlichen Teil des Dorfes auf einer kleinen Anhöhe.
Die ersten Erwähnungen von Lubiechnia Mala beziehen sich auf die Liste der Nachlässe des Bistums Poznań von 1405. Damals war das Dorf im Eigentum der Lebuser Bischöfe. Die Kirche existierte wahrscheinlich schon Ende des 14. Jahrhunderts als das Dorf entstanden sein dürfte. Die erste Kirche befand sich bereits auf dem natürlichen Hügel im nördlichen Teil des Dorfes. Eine weitere Information stammt aus dem Jahr 1447, als die mit Frankfurt/Oder verbundenen Brüder Quernthammel, das Dorf, nachdem sie es von den Brandenburger Markgrafen im 15. Jh. übertragen bekommen hatten, an Martin Wins verkauften. Im 16. und 17. Jh. waren unter den nächsten Eigentümern auch die Brandenburger Rittergeschlechter von Grünberg und von Sydow. Im 17. Jh. ging das Dorf in die Hände der von Brand und von Ludwig und seit 1800 von Berg über.
Der heutige Bau wurde 1669 durch die damaligen Besitzer des Dorfes, der Familie von Ludwig, anstelle des Vorgängerbaues errichtet. Von der Existenz der Kirche vor 1669 zeugen vor allem die mittelalterlichen Glocken, die 1912 noch im Turm der Kirche in Lubiechnia hingen. 1669 wurden eine neue Holzgebäudekonstruktion aufgerichtet und die Riegel der Außenwände unter Zuhilfenahme von Lehm und Stroh geschlossen. Die Vorgängerkirche war wahrscheinlich ebenfalls ein Fachwerkbau gewesen, der im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Die von Ludwigs finanzierten auch die barocke Ausstattung der protestantischen Fachwerkkirche – u.a. den Altar und die Kanzel. Davon zeugen das Familienwappen im Schlussstein des Barockaltars und die daneben befindliche Inschrift – „von Ludewich“. Nach dem Inventar der Denkmäler des Bezirks Weststernberg (veröffentlicht 1913) wurde das Datum 1669 mit den Initialen MG x CA in den Sturz des Eingangs zur südlichen Vorhalle eingeschnitzt.
Zur weiteren Ausstattung der Kirche im 18. Jahrhundert gehörten ein neues Taufbecken, ein silberner Kelch mit Patene aus Berlin mit den Initialen „J.C.M.“, ein zweiter silberner Kelch aus Frankfurt mit der Inschrift „Klein Lubbichow 1796“.
In den Jahren 1813-1818 wurde die Dorfkirche an ihrer Westgiebelseite um einen Holzturm bereichert. Gegenwärtig ist es noch schwierig zu sagen, ob der Turm an der Stelle eines barocken Turms errichtet wurde oder ob er von Grund auf neu gebaut wurde. In dieser Zeit wurde auch die Kirche selbst instand gesetzt, u. a. durch Erneuerung der barocken Holzbalkendecke im Innenraum und den Einbau einer neuen Tür in der Südvorhalle. Der klassizistisch-neugotisch gestaltete Schalldeckel der Kanzel könnte auch erst damals entstanden sein. Der zuvor bestehende Friedhof wurde für Beerdigungen geschlossen. Am südwestlichen Dorfeingang wurde ein neuer Friedhof angelegt.
Ende des 19. Jhs. erfolgte der Einbau eines Orgelprospekts und die Errichtung der Feldstein-Ziegelmauer-Einfriedung. 1913 wurde die Kirche erneut renoviert. Im Turm wurde die Holzstruktur im ersten Stock teilweise durch eine gemauerte Innenwand ersetzt, und es entstand die Treppe an der Westwand. Die mittelalterlichen Glocken wurden aus dem Turm entfernt und eine neue Glocke mit der Jahreszahl 1913 installiert. Die Außenwände des Kirchenschiffs umklammerte man mit Gusseisenbändern, und die Gefache wurden, bedingt durch die herrschende wirtschaftliche Not, lediglich gipsverputzt und Kalkweiß gestrichen. Damals dürften auch die Fundamente erneuert und die Südvorhalle abgesenkt worden sein, und in dieser Zeit wurden im Innenraum, anstelle der barocken, neue Kirchenbänke gestiftet, die mit den Namen der Stifter gekennzeichnet und für diese reserviert waren, und man versah die Brüstung der Empore in Grisaillemalerei mit stilisiertem floralen Dekor und Inschriften mit Zitaten aus der Heiligen Schrift.
An der Kirche wurden nach dem Krieg keine wesentlichen baulichen Änderungen vorgenommen. 1947 wurde die Kirche in Lubiechnia Mala für die Bedürfnisse des katholischen Ritus geweiht. Die Kirchenbänke, der Ziegelfußboden der barocke Altar und die Kanzel sind bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus wurde ein einfacher Altartisch eingeführt, der für lesen der Messen im nachkonziliaren Ritus notwendig ist. Das Orgelwerk ging verloren, der Orgelprospekt ist erhalten, wenn auch deutlich geschädigt.
Eigentümer der Filialkirche der Kreuzerhöhung in Lubiechnia Mala / Klein Lübbichow ist die Römisch-katholische Gemeinde Herz Jesu in Rzepin / Reppen. Seit dem 24.05.2010 ist der Bau im Denkmalregister unter der Nummer L-402/ A eingetragen. In der EU-Förderperiode 2007-2013 konnten die Dächer der Kirche mit Mitteln aus dem Programm für ländliche Entwicklung instand gesetzt werden. Lediglich den geschädigten Sockel konnte die Kirchengemeinde 2020 mit einer Zuwendung des Woiwodschaftsdenkmalamts in Höhe von 15.000 PLM (ca. 3.200 EUR) instand setzen. Dieser Backstein-Feldsteinsockel und das eingegrabene Fundament hatten die Ertüchtigungsarbeiten notwendig gemacht. Die Sand-Kalk-Fugen des Sockels waren stark beschädigt, geschwächt und an vielen Stellen durch Regenwasser ausgewaschen gewesen. Sockelziegel wurden saniert und eine Horizontalsperre installiert. Bei der Sanierung des Feldsteinfußes ist die sekundär eingebrachte Betonschicht, die Feuchtigkeit und die Versalzung des Sockels verursachte, entfernt worden. Noch bis 2021 war die Westgiebelseite wie der Turm holzverschalt.
Das Kirchenschiff erhebt sich über einem gedrungenen Rechteck. Der geostete Chor besitzt einen dreiseitigen Schluss. Die Fachwerkkonstruktion ist z.T. geständert. Die Fassadenflächen sind in vier Gefachreihen gegliedert. Schwertungen am Chor verlaufen z.T. über alle vier Gefachreihen, die weiß verputzt worden sind. Die Fassaden weisen eine klare Skelettstruktur auf, die aus Pfosten, drei Reihen von Riegeln, Schwelle und Rähm besteht. Die Struktur wird auf der Süd-, und Nordseite durch zwei Stockwerke und auf der Westseite und im Chorbereich durch lange Ständer, die von der Schwelle bis zur Traufe verlaufen, und durch kurze Streben versteift. Wahrscheinlich ist die nach Norden weisende Presbyteriumswand noch original erhalten. Der holzkonstruktive Aufbau der Kirchenschifffassade entspricht dem System der Mann-Figuren respektive dem „schwäbischen Mann“. Die ältesten (bauzeitlichen) Gefachefüllungen bestehen aus einem Lehm-Stroh-Gemisch. Spätere Gefachreparaturen sind mit gemauertem Ziegel vorgenommen worden. Überfangen ist die Kirche mit einem Satteldach, in dem an den beiden Längsseiten jeweils eine Fledermausgaube angeordnet ist und das über dem Chor abgewalmt ist. Die Dächer sind mit Tonbibern in Doppeldeckung gedeckt und weisen einen leichten Überstand auf. Der an der Westseite angebaute viereckige Holzturm erhebt sich zur Schifffassade mittig eingerückt, auf einem Steinsockel, ist dreigeschossig, von Süden zugänglich, holzverschalt und mit einem ebenfalls ziegelgedeckten ungewöhnlich hohen Zeltdach ausgestattet. Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1818 und Initialen „v. B“ (von Berg).
Erschlossen wird der von einem Fenster auf der Südseite, einem Chorfenster und zwei Fenster auf der Nordseite in jeweils rechteckiger Form und noch historischer Rautenverglasung belichtete Innenraum durch die nachträglich vorgesetzte rechteckige Südvorhalle mit eigener Ziegelbedachung und historischer Außentür mit ornamental verziertem Beschlagwerk. Ein zweiter Eingang führt an der Südseite in den Turm.
Das einräumige Innere der kleinen Kirche verdient besondere Aufmerksamkeit. Es handelt sich um eines der wenigen Gebäude, in dem nach dem Zweiten Krieg keine wesentlichen Änderungen vorgenommen wurden. Schiff und Chor sind nicht voneinander getrennt, der Chor schließt in selbiger Breite an. Die Innenseite der Fachwerkwände des Kirchenschiffs ist heute zweifarbig gefasst, Blaugrün im Sockelbereich und darüber, wie die Holzbalkendecke mit zwischen die Balkenlagen eingeschobenen Brettern, monochrom cremeweiß-eierschalengelb. Die Decke weist an den Deckenbalken noch die für die Renenaissancezeit typischen Schiffskehlen auf. Sie sind, heute wie die Profilierung der Emporenstützen und an den Prinzipalstücken rotfarben akzentuiert.
Die Ausstattung ist mehrheitlich aus dem 17. Jh. Das kleine Schiff ist annähernd ein Zentralraum mit eigentlich holzsichtiger Balkendecke. Die barocke Holzbalkendecke war 1818 partiell (Bretter?), das Kirchengestühl 1913 erneuert worden. Die ursprünglich wohl dreiseitige Empore – erhalten sind die auf 3 Stützen ruhende Westempore und die Südempore – ist an der Brüstung mit Bibelsprüchen in aufgemalten Kartuschen geschmückt.
Bemerkenswert ist auch die Konstruktion des einst äußeren Türrahmens, durch den es in den Innenraum ging und der sich heute zwischen Kirchenschiff und Vorhalle befindet. Hier ist am Sturz das Datum zum Gedenken an das Jahr, in dem das Gebäude errichtet wurde ,,Anno 1669″ eingeschnitzt. Und die Türlaibungshölzer wurden mit einer Profilierung versehen. Die Deckenbalken, der Ziegelfußboden, die Kanzel (ausgenommen der Schalldeckel), die Emporenanlage und der barocke Altar, der im volkstümlichen Stil die Kreuzigung darstellt und die Inschrift „von Ludewich“ mit dem Familienwappen aufweist, sind bis heute als bauzeitliche Ausstattungsbestandteile erhalten.
Der Altar wird von zwei Apostelstatuen gekrönt, die zweifellos älter sind als der Altar und von einem mittelalterlichen Altar stammen könnten, was ebenfalls die Existenz einer Kirche in Lubiechnia vor 1669 bestätigt. Die Kanzel ist mit einem Korb im Stil der Spätrenaissance und einem klassizistisch flach anmutenden Schalldeckel ausgestattet, der aus der Zeit stammt, in die auch die heutige Taufe datiert werden kann. Von der Orgel erhalten geblieben ist nur der Prospekt und dies deutlich geschädigt.
Trotz einiger Umgestaltungen ist die kleine Dorfkirche von Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow bis heute in der Form erhalten geblieben, die sie bei ihrer Erbauung hatte. Es handelt sich um eine der wenigen ländlichen Fachwerkkirchen in der Gegend, die einen so alten Ursprung haben.
Die vollständig von einer Ziegel-Feldsteinmauer umgebene denkmalgeschützte Kirche ist ein wesentliches Element der deutsch-polnischen Kulturerbes. Das Bauwerk ist für lokale Gesellschaft von großer Bedeutung – es ist der wichtige Punkt nicht nur auf der Landkarte der Region, sondern auch im deutschpolnischen Grenzgebiet.
Die 300 Jahre alte Struktur der Kirche, die in den letzten 50 Jahren nicht repariert worden war, zeigte sich der Deutsch-Polnischen Stiftung bei ihrer Erstbesichtigung 2019 leider stark geschädigt. Um die historische Kirche, das älteste Gebäude des Dorfes, zu erhalten, wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Außenfassade erforderlich. Die Fachwerkkonstruktion zeigte sich deutlich geschwächt. Das Holz wies Schädlingsbefall auf und erforderte deshalb Desinsektion, Desinfektion und Holzschutz. Die Gefache wurden bauzeitlich alle mit einem Lehm-Strohgemisch mit Holzstakung hergestellt. Sekundär-Gefache (vor allem in den unteren Wandzonen vorhanden) bestehen aus verputzten Ziegelfüllungen, die partiell freilagen und so der Bewitterung ausgesetzt waren. Bauzeitliche Gefachfüllungen lagen ebenfalls teilweise frei und bedurften der Konservierung und Instandsetzung. Füllungen waren bisweilen so lose, dass Material (Ziegelsteine, Lehm) herauszufallen drohte. Manche Füllungen wiesen an der Vorderseite noch als Verschließungsmaterial mit Weißkalk gestrichenen Gips auf. Die historischen Fenster- und Türen waren reparaturbedürftig. Das Fundament der Südvorhalle war zu ertüchtigen. An der holzverschalten Westgiebelseite des Kirchenschiffs war das Sichtfachwerk darunter wieder freizulegen und instand zu setzen.
Die Innenraumschale des Kirchenschiffs bedarf der Instandsetzung. Im Anschlussbereich Decke-Wand sind partiell Stockflecken sichtbar, die noch von Undichtigkeiten des Schiffdachs herrühren, bevor dieses instand gesetzt werden konnte. Dazu kommen Schadstellen an der Innenseite der Fachwerkwände, vor allem Putz- und Farbabplatzungen am Übergang Holzkonstruktionselemente zu Gefachen. Die heutige Farbfassung der Innenraumschale entspricht nicht der bauzeitlichen Farbgebung. Konservierungs- und restaurierungsbedürftig sind von der Ausstattung vor allem Altar und Kanzel. Der Ziegelfußboden ist an manchen Stellen so uneben geworden, dass er zur Stolperfalle werden kann.
M. Jarosiński, M. Ziarkiewicz hatten bereits 2010 die restauratorische Voruntersuchung der Außen- und Innenseite der Wände der Filialkirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes in Lubiechnia Mała ausgeführt, die als Grundlage für die zur Förderung 2021-22 bei der DPS beantragte Maßnahme diente. Eine bauliche Voruntersuchung der Kirche war mit Förderung des Denkmalamts der Woiwodschaft Lubuskie von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schaaf und Frau M. Pasińska durchgeführt worden. Ihre Ergebnisse wurden in „Lubuskie Materiałach Conservatorskie“, Band 17, 2020, veröffentlicht.
Nach Einholung dreier Vergleichsangebote von polnischen Restauratoren erhielt die Firma Monuments Rescue Team Michał Jarosiński, Warszawa vom Denkmaleigentümer den Auftrag zur restauratorischen Instandsetzung der Außenfassade des Kirchenschiffs der Dorfkirche in Lubiechnia Mała (Zimmerer-, Maurer-, Tischler-, Putz- und Anstricharbeiten). Restaurator Michał Jarosiński führt seine wirtschaftliche Tätigkeit vor allem in der Wojewodschaft Lubuskie aus.
Am Beginn der Maßnahme standen fotografische Dokumentation, nochmalige restauratorische Untersuchung (beides mit Abgleich zu den Ergebnissen der 2010 vorgenommenen restauratorischen Voruntersuchung) und Erstellung differenziertes Maßnahmenkonzept, auf dessen Grundlage die denkmalrechtliche Genehmigung zur Durchführung der Fassadeninstandsetzung erteilt wurde. Die stark geschädigte Fußschwelle war kurz zuvor (2020) bereits durch druckimprägniertes Holz gleicher Art ersetzt worden. Zur Ableitung des Regenwassers an Boden sollte ein Traufpflaster mit Mittelsenke installiert werden. Bei der Maßnahme 2020 wurde die Bodensenke ohne Pflasterung installiert, jedoch eine Horizontalsperre eingebaut.
Die Fachwerkkonstruktion wurde gereinigt, desinfiziert, zimmermannsmäßig durchrepariert (z.B. 4 cm dicke Bohlen, die bei einer Reparatur als Fragment eingebaut wurden, um als Massivteil der Holzkonstruktion zu wirken, rückgebaut und durch Vollholz ersetzt), inkl. Erneuerung in zu stark geschädigten Teilbereichen und holzschutzimprägniert. Die Putzsanierung der Gefache mit Konservierungsmörtel auf Kalkbasis sollte unter Zusatz von Trass erfolgen. Davon wurde dann zugunsten traditioneller Handwerkskunst verzichtet (siehe weiter unten Fachempfehlung M. Kepstein zur Behandlung der Gefache). Sekundärfüllungen der Gefache (Ziegel) sollten zunächst nach der Methode des 17. Jhs. wiederhergestellt werden. In Abstimmung mit dem Denkmalamt wurden die Sekundärziegelgefache dann jedoch als historischer Bestand belassen. Die Fensterrahmen wurden tischlermäßig aufgearbeitet, die Verglasungen repariert und die Metallbeschläge entrostet und konserviert. Die historischen Türen wurden ebenfalls aufgearbeitet. Kleinere Holz-Schadstellen an Fenstern und Türen wurden mit Holzkitt bearbeitet. Außerdem wurden Fenster- und Türen holzschutzimprägniert. Der Anstrich erfolgte hier nach einem der Befunde, der am meisten hergab, preußisch Blau in Leinölfarbe. Die befundete Farbigkeit der Fachwerkfassaden (nussbrauner Holzanstrich) und der Gefache (kalkweiß) wurde wiederhergestellt. Einen schwachen Moment hatte es bei der Entscheidung der Farbigkeit der Gefache dadurch gegeben, dass an dem Bereich Westgiebelaußenwand, an dem der Turm angebaut wurde, wohl bauzeitlicher Gefachputz mit Spuren bläulichen Anstrichs überkommen sind.
Die organisatorische Umsetzung der Fördermaßnahme wurde von der Gemeinde Rzepin für die Kath. Pfarrei des Heiligen Herzens Jesu in Rzepin übernommen, von der die Kath. Filialkirche der Kreuzerhöhung Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow verwaltet wird. Die Arbeiten wurden von Restaurator Michał Jarosiński und dem Tischler Kazimierz Jurkowski mit Unterstützung anderer Auftragnehmer durchgeführt. Sie umfassten konservatorische und zimmermannsmäßige Reparaturen am hölzernen Fachwerk der Außenwände und konservatorische Arbeiten an den Fül-lungen zwischen den konstruktiven Holzelementen. Das Instandsetzungsergebnis wurde sowohl von Experten aus Polen als auch aus Deutschland sehr gelobt.
Der mit der fachlichen Betreuung des Projekts betraute externe DPS-Regionalbeauftragte Markus Kepstein (Zimmermannsmeister) gab drei Fach-Empfehlungen, die allesamt und mit großem Dank vom ausführenden jungen Restaurator Michał Jarosiński angenommen und umgesetzt wurden:
26.08.2021
Konstruktion aus Holz:
Es sollte abgelagertes, möglichst altes Holz entsprechend der Maserung und Wuchsrichtung der verwendeten Holzstruktur verwendet werden.
Die Holzbefestigung in Form einer Keil- und Dübelverbindung ist einer Nagel- oder Schraubverbindung vorzuziehen.
Gefache:
Exemplarische Gefache können in ihrem jetzigen Zustand bewahrt und für die Nachwelt erhalten und geschützt werden. Die übrigen Gefache sollten von der vermutlich 1910-20 aufgebrachten Gipsschicht (weiße Kruste) befreit werden. Freiliegende und frei gelegte Lehmgefache können in einer verdünnten Kaseinlösung (Grundlösung: 1 Teil Moorkalk bei Raumtemperatur auf 4 bis 5 Teile Magermilchpulver) 1 Teil Grundlösung auf 10 Teile Wasser eingeschlemmt werden. Dazu kann bewehrter Lehm (Lehmputz herzustellen mit Borsten oder vergleichbarem organischen Material (Stroh und Pech)) gegossen/massiert/behandelt werden.
Wichtig! Diese beiden Schritte müssen nass in nass durchgeführt werden!
Der aufzubringende Kalkputz muss ebenfalls in die feuchte Lehmschicht eingerieben werden. Diese kann auch mit Tierhaaren verstärkt werden. Zwischen dem Kalkputz und dem Holzrahmen sollte mit einer Kelle ein Einschnitt gemacht werden, um eine natürliche Dehnungsfuge zu schaffen, damit die Putzschicht nicht abblättert (wurde leider nicht sofort umgesetzt). Auf den noch frischen Putz kann eine kaseinarme Kalkfarbe gemäß den Richtlinien der Baugenehmigung aufgetragen werden.
21.10.2021
Holzkonstruktion:
Die eingesetzten Hölzer, sollen in Maser- und Wuchsrichtung der verbauten Holzkonstruktion angepasst werden. Sie sollten gebürstet werden um anschließend farblich (eventuell Nussbeize) angepasst zu werden. Rezeptvorschlag: 1) Wasserbasis: Die blättrigen Schalen der Walnuss in etwa der gleichen Menge Wasser auskochen und Pottasche beim Kochen zu geben und je nach Reaktion die Menge abschätzen.
2) Spiritusbeize: Die blättrigen Schalen trocknen lassen und anschließend zu Pulver zermahlen und mit mind. 94% Spiritus übergießen. Gelegentlich umrühren und durch einen Kaffeefilter oder Ähnliches (Damenstrumpfhose) filtern.
Beide Beizen können je nach gewünschten Farbton verdünnt werden.
Das Leinölfirnis könnte man ebenso mit der Spiritusbeize etwas einfärben.
Eine teilweise Überarbeitung als Reinigung kann auf der historischen Konstruktion gleichfalls durchgeführt werden um ein gleichmäßiges Auftragen und Eindringen der öligen Lasur zu ermöglichen.
Hierzu wird empfohlen: Firnis (Leinölfirnis) mit Terpentin (Kein Terpentinersatz verwenden) zu verdünnen und das Mischungsverhältnis je nach Saugfähigkeit der Hölzer anzupassen. Beispiel: Grundierung 3 Teile Terpentin 1 Teil Leinölfirnis.
Finnisch 1:1. Die genaue Rezeptur ist vor Ort an Probeflächen zu erproben.
Die neuen Holznägel aus Eiche müssen gespalten und gehackt werden und an-schließend im Firnis- Bienenwachs-Gemisch heiß getränkt zu werden.
Gefache:
Auf den freiliegenden und frei gelegten mit verdünnter Kaseinlösung eingeschlämmten Lehmgefachen kann der bewehrte Lehm (Lehmputz mit Haaren oder Vergleichbaren organischen Material) eventuell auch unbelasteter Abruchlehm (solcher wurde von Restaurator Jarosiński herbeigeschafft und verwendet) eingequastet/ einmassiert/ eingearbeitet werden.
Hinweis: Alle Rezepte sind auf ihre Verwendbarkeit und Anwendung am Objekt zu testen und gegebenenfalls anzupassen.
04.05.2022
Anstrich
Einen Kaseinanstrich auf alte und neue Hölzer aufzutragen, ist mit dem Risiko verbunden, das es sehr fleckenhaft aussehen kann, da man einen Kaseinanstrich sehr dünn auftragen muss. Gleichfalls ist der Kaseinanstrich sehr hart und kann beim Arbeiten der Hölzer zu Abplatzung führen. Daher wird davon dringlich abgeraten. Sicherlich ist ein gleichmäßiger Anstrich möglich, aber auf Kaseinbasis zumindest sehr fraglich. Um dies durchzuführen müsste untersucht werden ob ölige Restbestände auf den alten Hölzern sind und die neuen Hölzer müssen stark entfettet werden. Die ist notwendig um eine gleichmäßige Oberflächenbindung /Haftung der Farbe zu gewährleisten. Oder aber die Kaseinfarbe mit öligen Anteilen/Leinöl Eigelb soweit zu emulgieren, das es eher eine Kaseintemperafarbe wird. Für diese hoch wissenschaftlichen Versuche ist weder das Geld noch die Zeit und auch keine Notwendigkeit vorhanden. Fette und Öle sind in dieser Region schon immer das Pflegemittel für Holz gewesen. Noch eins. Ein Kaseinanstrich ist zwar wasserabweisend aber dichtet das Holz auch ab. Es wird zur veränderten Rissbildung kommen, wodurch das Wasser eine Angriffsfläche zwischen Holz und Anstrich findet. Für den Innen-raum kann man eventuell mitgehen. Bitte Rücksprache mit der Behörde halten und den holzpflegenden Ölanstrich mit der Nussbaumbeize versuchen. Das ist ehrlich und für das Objekt dauerhafter. Gleichfalls kann eine Überarbeitung mit einem verdünnten Anstrich erfolgen.
Im Dezember gab es auf Veranlassung Woiwodschaftsdenkmalamt einen Ausschuss mit den Herren Blazej Skaziński und Ulich Schaaf, und es wurde vorgeschlagen, einen Farbanstrich im Farbton Altschwarz vorzunehmen, sicherlich auf Basis eines Befunds an der Holzsichtkonstruktion im später angebauten Westturm, der auf Knochenschwarz oder Ruß als Holzfarbfassung hindeutet. Restaurator Jarosiński sagte dies nicht zu, er hätte die Holzsichtkonstruktion zunächst gern unbemalt gesehen, um dann nach den Hinweisen des DPS-Regionalbeauftragten Kepstein und in Abstimmung mit dem Denkmalamt auf dessen Vorschlag von Oktober 2021 Nussbaumbeize einzuschwenken.
Der Bauablauf ergab sich wie folgt:
August bis November 2021 Konservierung und Restaurierung Holzkonstruktion Süd-, Ost- und dann Nordfassade (Zimmerer- und Holzarbeiten). Teilweise Entfernung Sekundärputz von Sichtoberflächen und Sekundärputzreparaturen. Vorübergehende Befestigung der montierten neuen Holzelemente. Erst in der letzten Phase wurden die Zimmermannsverbindungen hergestellt. Nach Konservierung Aufarbeitung Fenster- und Außentüren (Tischlerarbeiten). Die Farbfassung wurde auf der Grundlage der Ergebnisse der Konservierungsforschung rekonstruiert. Reparatur Lehmgefache und Wiederherstellung Kalkputz. Trocknungsphasen waren jeweils einzuhalten gewesen. Erste Versuche der Kalkputzrekonstruktion verliefen nicht zufriedenstellend, so dass der Sand ausgetauscht und der Putz neu aufgetragen wurde. Um bis Ende November fertig zu werden und die guten Wetterbedingungen zu nutzen, wurden die Arbeiten bis nachts durchgeführt. 35-jähriger Grubenkalk wurde in der Woiwodschaft Schlesien aufgetan und eigens nach Klein Lübbichow verbracht. Der zur Bearbeitung angesetzte Kalkmörtel wurde durch die Zugabe von Rosshaar, geschnitten auf eine Länge von 1 – 3 cm, verstärkt. Im Dezember wurden vier kleinere Beanstandungen an der Reparatur der Holzkonstruktion behoben. Aufgrund der Winterzeit mussten die notwendigen Putz- und weiteren restlichen Arbeiten an der Süd-, Nord- und Ostfassade bis Ende Juni 2022 verschoben werden. Im Februar/März 2022 wurde der Südteil der Westgiebelfassade bearbeitet (Rückbau Holzverschalung, Reparatur Holzkonstruktion inkl. Erneuerung Holzpfähle Giebeldreieck und Gefache). Im März 2022 Beginn Instandsetzung Nordteil Westgiebelfassade. Der angebaute Turm war, bis auf seine Eingangstür, nicht Bestandteil der Außenfassadeninstandsetzung 2021/22. Von April bis Mai 2022 erfolgte der restliche Gefachverputz und -kalkanstrich und im Mai der komplette Holzneuanstrich mit Nussbaumbeize. Für die Zubereitung der Rezeptur für den Holzanstrich wurde ein Verhältnis von 1.1 Öl und Terpentin verwendet. Für den Holzschutz wurde schwedisches Leinöl verwendet. Das Öl wurde mit einem Pinsel in mehreren Schichten sorgfältig aufgetragen, um die Gefache nicht zu verschmutzen Der Gefachanstrich wurde in aufeinanderfolgende Kalkkasein-Schichten (angemischt mit Magerquark) auf die Lehmgefache aufgebracht. An der Westfassade wurde, wie bereits an den anderen Fassaden zuvor, der Lehm in den Gefachen erst großzügig angefeuchtet um die richtige Viskosität zu erlangen, dann wurde verdünnter Lehm aufgebracht und vorsichtig eingerieben. Aus Zeitgründen konnte die Endabnahme mit dem Denkmalamt erst am 17.06.2022 erfolgen. Es gab ausnahmslos keine Beanstandung.
Dass, ungeachtet der Corona-Pandemie, ein sehr gutes Instandsetzungsergebnis erzielt wurde, ist der fachkompetenten Arbeit der ausführenden Restaurierungsfirma Monuments Rescue Team Michał Jarosiński, Warszawa zu verdanken.
Für die Durchführung dieser Arbeiten erhielt die Pfarrei eine Würdigung der leitenden Denkmalpflegerin des Denkmalamts der Woiwodschaft Lubuskie in „Lubuskie Conservations“, Ausgabe 2022.
Der junge Restaurator Michał Jarosiński hatte zuvor erfolgreich an der Instandsetzung der Kathedrale von Gorzów Wielkopolski / Landsberg an der Warthe mitgewirkt und hat nun nach Instandsetzung der Dorfkirche Lubiechnia Mała eine Einladung nach Potsdam zu einem Sanierungsprojekt erhalten, wofür ihm die DPS eine Empfehlung an die Hand gegeben hat. Die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz versteht ihre Aufgabe der Erhaltung des baukulturellen Erbes stets auch als Brückenbauer für die deutsch-polnische Völkerverständigung.
Seine erfreulich positive Einstellung zur Denkmalpflege und der Wille, Denkmalsubstanz maximal zu erhalten und nach internationalen Standards zu bewahren legte Michał Jarosiński wie folgt dar: „Die Erhaltung und Restaurierung historischer Sakralbauten ist aus vielen Gründen schwierig. Oft kollidieren die umfangreichen Pläne von Gemeindemitgliedern, die ihre Kirche aufrichtig erneuern wollen und ihre Zeit und Arbeit widmen, mit der schwierigen Realität und dem oft sehr schlechten Zustand des Objekts oder der Objekte. Es sei daran erinnert, dass die meisten alten Kirchen in Polen in das Denkmalregister eingetragen sind oder nacheinander eingetragen werden, um sie als nationales Erbe zu schützen. Die Arbeit an historischen Gebäuden erfordert entsprechende Qualifikationen, Fähigkeiten, Erfahrung und oft Leidenschaft.
In der Konservierung gibt es keinen Platz für sekundäre, unwahre, nicht mit der Geschichte der Kirche oder des Objekts verbundene, konservatorische Kreationen, kreative und künstlerische Aktivitäten zum Wohle der Kunst. Qualifizierte Kunstrestauratoren, die oft einen Mastertitel in Kunst erhalten haben, sind keine Künstler im wahrsten Sinne des Wortes, wenn sie anfangen, an historischen Gebäuden zu arbeiten. Natürlich sind ihre Maltechnik, ihre Fähigkeiten, ihre malerische und skulpturale Sensibilität für die Erhaltung und Restaurierung von wesentlicher Bedeutung, aber sie müssen dem Objekt und seiner Geschichte streng untergeordnet werden.
In der Konservierung gibt es keinen Raum, um schönere Farbkombinationen zu wählen und zu entscheiden, was mir mehr oder weniger gefällt. Diejenigen, die Arbeiten durchführen, halten sich strikt an die Ergebnisse von Forschung, Programmen und Empfehlungen. Die Geschichte und die primären Schichten auf der Oberfläche des konservierten Objekts, sein Erhaltungszustand, bestimmen den Pfad, auf dem sich der Konservator bewegt.
Daher wird empfohlen, Arbeiten in historischen Gebäuden, die in das Denkmalregister eingetragen sind, von zertifizierten Restauratoren von Kunstwerken ausführen zu lassen, die sich bei ihrer Arbeit an dem Grundsatz orientieren: Erstens keinen Schaden anrichten und die Empfehlungen der derzeit gültigen Charta von Venedig kennen.“
Die Finanzierung der Baukosten von 56.800 EUR erfolgte wie vorgesehen mit 29.800 EUR Zuwendung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit der DPS als deren Maßnahmenträger und 27.000 EUR Eigenmitteln Kirchengemeinde Parafia Rzymsko – Katolicka pw. Najświętszego Serca Pana Jezusa w Rzepinie als Denkmaleigentümer.
Durch die BKM-Förderung der Außenfassadeninstandsetzung der Kath. Filialkirche der Kreuzerhöhung in Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow ist dieses Baudenkmal nachhaltig gesichert. Der Bürgermeister von Rzepin / Reppen Sławomir Dudzis Ramusiewicz, Pfarrer Stanisław Wencel und Dr. Barbara Bielinis-Kopeć (Leiterin des Woiwodschafts-Denkmalamts in Zielona Góra / Grünberg sprachen bei der Fertigstellungsfeier am 10.06.2022 der Beauftragten der Bundesrepublik für Kultur und Medien und den Vertretern der DPS (Stellv. Vorstandsvorsitzender Udo Donau und Geschäftsführer Dr. Peter Schabe) ihren großen Dank für die gewährte Förderung aus. Bürgermeister Dudzis gab zu, dass er sich mit dem Gedanken getragen hatte, wegen der vormaligen Baufälligkeit der Kirche einen Abriss zu genehmigen und er nun über die Erhaltung und Außeninstandsetzung sehr glücklich sei. Die DPS-Vertretung hob in Ihrem Grußwort neben der Ausführungsqualität der Maßnahme deren völkververständigen Charakter hervor. Der polnisch-deutsche Fachaustausch zu dem Projekt, allem voran zwischen Restaurator Michał Jarosiński und DPS-Regionalbeauftragtem Markus Kepstein sowie Woiwodschaftsdenkmalamt und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schaaf von der Universität Thorn, war rege und führte z.B. wie beschrieben dazu, dass die Sanierung der Gefache ohne Zusatz von Trasszement erfolgt ist und die Sekundärfüllungen der Gefache (Ziegel) nicht nach der Methode des 17. Jhs. rekonstruiert, sondern im Sinne der Bestandsdenkmalpflege erhalten wurden. Und auch was Organisation und Verwaltung der Fördermaßnahme betreffen, war der Kommunikationsaustausch zwischen Stadtverwaltung Rzepin und DPS-Geschäftsstelle sehr gut.
Die Fördermaßnahme trug zur starken Aufwertung der Fachwerkkirche der Kreuzerhöhung in Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow bei, wodurch das Baudenkmal wieder stärker in das Bewusstsein der örtlichen Bevölkerung dringt. Das Baudenkmal kann sich nun noch stärker als Anziehungspunkt für die Bewohner und Besucher der Region entwickeln (ideal auch als Hochzeitskirche) und seine Bedeutung für die Fachwelt wachsen.
In Zeiten der Corona-Pandemie hat die Zuwendung auch das regionale Bauhandwerk in der Woiwodschaft Lubuskie gestärkt. Gemäß Philosophie der DPS wurde der Bauauftrag an eine polnische Baufirma vergeben. Der externe DPS-Regionalbeauftragte Markus Kepstein bildete die fachliche Kommunikationsbrücke für die DPS. Seine Erfahrung und Mitwirkung war daher für das erzielte gute Sanierungsergebnis unerlässlich. DPS hat ihr Engagement in der Woiwodschaft Lubuskie durch das Projekt Fachwerkkirche in Lubiechnia Mała / Klein Lübbichow im polnisch-deutschen Grenzland weiter verstetigen können, wofür die Stiftung BKM sehr dankbar ist. Mit der Maßnahme wurde nicht zuletzt Versöhnung und Völkerverständigung auf dem Gebiet der Denkmalpflege betrieben und für die Erhaltung des gemeinsamen baukulturellen Erbes geworben, ganz nach Satzung der DPS.
Über das geförderte Projekt wurde in 5 polnischen Medien positiv berichtet. Ein Beitrag wurde u.a. auch vom polnischen Fernsehsender TVP 3 ausgestrahlt.
Als nächste Etappe sind die geschädigte Raumschale und historische Ausstattung instand zu setzen und konservatorisch und restauratorisch zu bearbeiten. Dafür bittet die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz um Spenden auf ihr Spendenkonto Deutsche Bank AG Filiale Görlitz IBAN: DE 80 8707 0024 0823 3660 00, BIC/SWIFT-Code: DEUTDEDBCHE (Kennwort – Fachwerkkirche Klein Lübbichow. Spendenbescheinigung wird gerne ausgestellt).
- Ausführende Bau-/Restaurierungsfirma: Monuments Rescue Team Michał Jarosiński, ul Boglarczyków 13, PL – 02-793 Warszawa
- Fachliche Beratung und Betreuung für das Woiwodschaftsdenkmalamt in Zielona Góra / Grünberg und dessen Delegatur in Gorzów Wielkopolski / Landsberg an der Warthe: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schaaf, Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń / Thorn, Lehrstuhl für Konservierung in der Fakultät der Schönen Künste
- Fachliche Betreuung für DPS: Restaurator im Handwerk Markus Kepstein, Görlitzer Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e.V.
- Denkmaleigentümer und Bauherr: Parafia Rzymsko – Katolicka pw. Najświętszego Serca Pana Jezusa w Rzepinie, vertreten durch Pfarrer Ks. Stanisław Wencel, Plac Kościelny 4, PL–69-110 Rzepin / Reppen