Projekte

LOMNITZ / ŁOMNICA (MYSŁAKOWICE / ERDMANNSDORF)

Der Schlosspark von Łomnica (Lomnitz) bei Jelenia Góra (Hirschberg) ist das erste Gartendenkmal-Förderprojekt der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (DPS). Der Park folgt Elementen des englischen Landschaftsstils. Er ist aus der ursprünglichen Parkanlage im 18. Jh. hervorgegangen und gehört zum Denkmalensemble mit Großem Schloss (Hauptschloss), Kleinem Schloss (Witwenhaus) und Gutshof (Wirtschaftshof). Die weitläufige Parkanlage besticht durch alte Baumalleen, offene Wiesenflächen und malerische Sichtachsen. Sanfte Wege führen Besucher durch ruhige Natur bis hin zum Bóbr-Fluss.
Der Lomnitzer Schlosspark ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänge, Kulturinteressierte und Naturfreunde.
2025 konnte die DPS mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Preußisches Kulturerbe zur Instandsetzung und Revitalisierung des nordöstlichen Teils des Unterparks mit wiederhergestellten 700 m lange Parkweg entlang des Flusses Bober und etwa 270 m langem Rundweg erfolgreich beitragen.

Der Schlosspark von Łomnica (Lomnitz) ist ein bedeutender Bestandteil der Schlösser- und Parklandschaft des Hirschberger Tals. Ziel dieses Förderprojekts 2025 war die Instandsetzung und Wiederherstellung des im nordöstlichen Bereich des Lomnitzer Schlossparks gelegenen sogenannten Unterparks. Dieser landschaftlich sehr reizvoll am Bober-Fluß gelegene Teil bildet mit dem am anderen Ufer des Bobers befindlichen – ebenfalls denkmalgeschützten und auf Peter Joseph Lenné zurückgehenden Parks von Schloß Wojanow (Schildau) eine außerordentlich wertvolle gartenkulturelle Landschaftskomposition und eine Einheit.

Aufgrund der Hochwasserschäden von September 2024 waren im Unterpark zusätzliche Schäden entstanden, die vor allem eine starke Veränderung des Oberflächenprofils bedingten bzw. auch die historischen Wegefragmente noch stärker beschädigt bzw. mit Erdreich überspült hatten.

Der Schwerpunkt des Projektes lag auf der Instandsetzung des Parkwegesystems im Unterpark. Baum- und Schmucksträucher wurden hier ebenfalls gemäß der gartenhistorischen Ursprungssituation neu gepflanzt.

Ausklappen/Einklappen

Łomnica (Lomnitz) gehört zur Landgemeinde Mysłakowice (Zillerthal-Erdmannsdorf) in der Woiwodschaft Niederschlesien. Der Ort liegt am nördlichen Fuß des Riesengebirges im Hirschberger Tal, dort wo die Łomnica in den Bóbr (Bober) fließt. Hirschberg (Jelenia Góra) liegt 10 Km weiter südwestlich.

Ausklappen/Einklappen

Die Schlossanlage in Łomnica (Lomnitz) entwickelte sich über einen langen Zeitraum, in dem sich bauliche Bedürfnisse, ästhetische Vorstellungen und Besitzverhältnisse mehrfach änderten. Sie zeigt in komprimierter Form die Wandelbarkeit schlesischer Gutsarchitektur vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart.

Die Anfänge des Anwesens reichen in die Zeit um 1600 zurück. Damals existierte auf dem Gelände ein Gutshof, der sowohl wirtschaftliche Aufgaben erfüllte als auch Wohnsitz lokaler Grundherren war. Aus dieser Zeit sind keine exakten Bauformen überliefert, doch dürfte ein relativ kompakter, teilweise wehrhafter Baukörper bestanden haben, wie er für niederschlesische Landgüter in jener Zeit typisch war. Im 17. Jh. kam es zu Modernisierungen, die den Übergang zu einem repräsentativen Herrensitz einleiteten. 1720 erfolgte vermutlich durch den Architekten Martin Frantz, Erbauer der Gnadenkirche in Jelenia Góra (Hirschberg), eine Umgestaltung der Fassaden und im Inneren des sogenannten Großen Schlosses. Auch die Wirtschaftsgebäude wurden in dieser Zeit neu geordnet, so dass sich um das Alte Schloss ein klar strukturiertes Gutshofgefüge bildete. Von Baumeister Albert Tollberg, einem Schinkel-Schüler, wurde das auf drei Geschosse vergrößerte barocke Große Schloss 1837 – 44 (Dehio) im Biedermeier-Stil verändert. Die streng gegliederte Hauptfassade des Hauptschlosses kennzeichnen zwei symmetrisch ausgebildete Ecktürme mit abgeflachter Haubenbedeckung und ein die Mittelachse betonendes Säulenportal mit Balkon.

Leicht abgesetzt vom Hauptschloss entstand ebenfalls durch Albert Tollberg im Auftrag von Christian Gottfried Menzel 1803 – 04 das sogenannte Witwenhaus oder auch Kleine Schloss, ein frühklassizistischer kubusförmiger zweigeschossiger Baukörper mit Walmdach und höherem Mittelrisalit an beiden Längsseiten.

Die Parkanlage von Schloss Lomnitz wurde schon um 1800 als erste Etappe wahrscheinlich aufgrund ihrer besonders malerischen Lage im Bobertal mit seinen Steilhängen und Felsformationen im Rahmen einer landschaftlichen Verschönerung als erste öffentlich zugängliche Parkanlage entlang des Bobers gestaltet (ab 1795 von Christian Menzel).  Sicherlich spielte auch schon damals der ungewöhnliche Umstand, dass sich gleich zwei Schlossgelände unmittelbar aneinander angrenzen eine besondere Rolle. Nach einem Eigentümerwechsel um 1835 wurden sowohl die Anlage von Schloss Lomnitz wie auch die Anlage von Schloss Wojanów (Schildau), die vom preußischen Königshaus erworben wurde, durch die damals bedeutendsten preußischen Gartengestalter, Peter Josef Lenné und Fürst Pückler als eine Gesamtanlage im Stil eines englischen Landschaftsparks neugestaltet. Sie schufen vor der Kulisse des Riesengebirges für die preußischen Könige Friedrich Wilhelm III und Friedrich Wilhelm IV eine der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft, dem preußischen Arkadien, entsprechende Parklandschaft. Um die 20 Anlagen entstanden in dieser Zeit rund um die drei königlichen Sommerresidenzen, zu denen auch Schildau zählte. Das sogenannte schlesische Elysium am Fuße der Schneekoppe fand in dieser Zeit europaweit Beachtung.

In den letzten 30 Jahren wurden umfangreiche gartendenkmalpflegerische Instandsetzungsarbeiten im 9 ha großen Lomnitzer Schlosspark durchgeführt. Schwerpunkt der Arbeiten waren vor allem die Anlagen um die beiden Schlösser mit dem Pleasure Ground im Oberpark, die unter der Aufsicht des Berliner Lenné-Experten und seinerzeitigen stellvertretenden Landeskonservators Dr. Klaus von Krosigk in Zusammenarbeit mit seinem polnischen Kollegen des Denkmalamtes von Jelenia Góra (Hirschberg) schon in den 1990er Jahren – unter lebhafter Anteilnahme des damaligen Chefs der polnischen Gartendenkmalpflege, Dr. Andrzej Michalowski – durchgeführt worden sind. Diese Parkflächen mit Zierbeeten und vielfältigen Spazierwegen, sind inzwischen zu einem beliebten Ausflugsziel in der Region geworden. Lomnitz hat sich zu dem kulturtouristischen Zentrum im „Tal der Schlösser und Gärten“ entwickelt.

Chronologie der Besitzer von Schloss Lomnitz: schlesisches Adelsgeschlecht von Zedlitz (1475 – 1654), kaiserlicher Oberstleutnant Thomagnini (1654 – 1737), Familie Mentzel (1738 – 1811), Johann Georg Flack aus Schmiedeberg (1811 – 1820), Baron Moritz von Roth (1820 – 1835), Familie von Küster (1835 – 1945).

Das Große Schloss wurde bis 1979 als Schule genutzt und verfiel danach zur Ruine. Die Verwaltung des landwirtschaftlichen Staatsgutes befand sich im kleinen Schloss. Der Park wurde nicht mehr in Stand gehalten und verwilderte. 1991 kam es durch den Erwerb des Großen Schlosses und 1995 des Kleinen Schlosses und von etwa zehn Hektar Park und Wiese mit einem Nachfahren in der Familie von Küster an der Spitze zum Wendepunkt. Die sukzessive wiederhergestellte Gesamtanlage dient heute als Hotel (Kleines Schloss), Museum und Ausstellungsort (Großes Schloss) und zusätzliche gastronomische Einrichtung (angrenzender Gutshof mit seinen Wirtschafts- und Nebengebäuden) und Natur-Erholungsraum (Schlosspark). Die Verwaltung von Schloss Lomnitz wird heute geführt vom Unternehmen Pałac Łomnica Sp. Z o.o. mit Elisabeth von Küster (geb. Ebner von Eschenbach) als Geschäftsführerin und zugleich Eigentümerin. Als Unterstützer wirkt Dominium Łomnica – Fundacja Rozwoju Krajobrazu Kulturowego (abgekürzt „Dominium Fundacja“), eine als Stiftung registrierte Organisation mit Sitz im Schloss Lomnitz, deren Zweck der Schutz und die Entwicklung des kulturellen Landschafts- und Kulturerbes“ der Region, vor allem im Raum des Hirschberger Tales und des sudetischen Vorlands ist. Dominium Łomnica übernimmt eine zentrale Rolle bei der Pflege, Nutzung und öffentlichen Darstellung der Schlossanlage und ihrer Umgebung: Die Stiftung betreibt Das Museums- und Schlossensemble: Im Großen Schloss (Hauptbau) das Museum mit der Ausstellung „Drei Jahrhunderte Leben in Pałac Łomnica“. Besucher können dort historische Räume auf mehreren Etagen besichtigen. Darüber hinaus organisiert die Stiftung auf dem Gelände den ehemaligen Gutshof mit mehreren Funktionen: eine Landhaus-Gastronomie und einen historischen Gemüsegarten, und weitere historische Strukturen sind Teil des Stiftungsgeländes (siehe auch wiederaufgebautes Bethaus von Rząśnik (Schönwaldau) im Schlosspark). Dominium richtet regelmäßig Märkte und Veranstaltungen aus, um regionale Produkte zu fördern und das kulturelle Erbe der Region lebendig zu halten. Die Stiftung engagiert sich bei der Erhaltung und Restaurierung von historischen Gebäuden, Parkanlagen und der materiellen Substanz des Anwesens.

Ausklappen/Einklappen

Der Park von Schloss Lomnitz bildet einen großen Grünraum, der die beiden Herrenhäuser der Anlage – das Alte Schloss und das Kleine Schloss – miteinander verbindet und sie zugleich landschaftlich einbettet. Der Obergarten mit den beiden Schlossbauten wird von sorgfältig geschnittenen Rasenflächen geprägt, Pleasure Ground genannt, während der Unterpark als offener Landschaftsgarten gestaltet ist, der sich fließend in die Umgebung des Hirschberger Tals einfügt.

Der Park folgt dem Prinzip des englischen Landschaftsgartens, den eine naturnahe Szenerie mit bewusst gesetzten gestalterischen Momenten verbindet. Großzügige Rasenflächen werden von alten Bäumen und kleinen Baumgruppen gegliedert. Diese lockere Struktur schafft ein Gefühl von Weite und eröffnet immer wieder neue Blickperspektiven.

Ein wichtiges Element sind die gezielt gelenkten Sichtlinien. Von verschiedenen Punkten des Parks aus ergeben sich Ausblicke auf das Riesengebirge, das die Anlage wie eine natürliche Kulisse rahmt. Das Kleine Schloss ist so im Gelände platziert, dass es aus verschiedenen Richtungen als eleganter architektonischer Akzent erscheint, während das Alte Schloss stärker als historisches Zentrum wahrgenommen wird.

Der alte Baumbestand, darunter eindrucksvolle Linden, Eichen und Kastanien, prägt das Erscheinungsbild des Parks. Viele dieser Gehölze stehen einzeln und betonen die offene Struktur der Wiesenbereiche. Dichtere Pflanzenzonen entlang der Parkränder setzen natürliche Grenzen und vermitteln einen harmonischen Übergang zur offenen Landschaft des Tales.

Die Wege sind in sanften Bögen geführt und folgen der Topografie des Geländes. Dadurch ergibt sich eine ruhige, fließende Raumwirkung: Besucher bewegen sich auf Wegen, die die Landschaft betonen, statt sie zu terteilen.

Der Park ist heute Teil des touristischen Angebots der Schlossanlage und bildet einen wichtigen Bestandteil des historischen Erlebnisses. Seine Gestaltung verleiht dem Ensemble eine offene, einladende Wirkung und macht die Verbindung von Architektur und Landschaft unmittelbar erfahrbar.

Der im nordöstlichen Bereich des Lomnitzer Schlossparks gelegene sogenannte Unterpark ist landschaftlich sehr reizvoll am Fluss Bobr (Bober) exponiert und bildet mit dem am anderen Ufer des Bober befindlichen Park von Schloss Wojanów (Schildau) eine außerordentlich wertvolle gartenkulturelle Landschaftskomposition und eine Einheit. Er erstreckt sich unmittelbar hinter der Rückseite des Kleinen Schlosses entlang einer stark abfallenden Böschung etwa 700 m flussaufwärts.

Ausklappen/Einklappen

Die zwei Parkanlagen von Schildau und Lomnitz sind eine gartenhistorische Einheit, die in ihrer unmittelbaren Beziehung zueinander wahrnehmbar ist. Hier können Besucher, wie an keinem anderen Ort im „Tal der Schlösser und Gärten“ die enge Beziehung der einzelnen Parkanlagen zueinander als eine Einheit erleben. Sie sind ein bedeutender Bestandteil der Schlösser- und Parklandschaft des Hirschberger Tals.

Ausklappen/Einklappen

Der nordöstlich gelegene Unterpark war bei den bisherigen Rekonstruktionsarbeiten nur wenig berücksichtigt worden. Durch Jahrzehnte fehlende Pflege bzw. Fehlnutzung als landwirtschaftliche Weideflächen durch die Kolchose wies dieser ein Drittel der gesamten Parkfläche einnehmende Teil ein stark zerstörtes Wegesystem entlang des Bober auf. Während  die Besucher längst den im oberen Gelände gelegenen Lomnitzer Park wieder in seiner ursprünglichen Gestaltung und Einheit haben erleben können – der als Oberpark bzw. im Sinne Lennés als Pleasure Ground bezeichnete Schlossgarten unmittelbar um die beiden Schlösser ist schon seit vielen Jahren sorgfältig instandgesetzt und wird seitdem von Besuchern und Gästen stark frequentiert – war die gartenlandschaftliche Gesamtkomposition auch in Bezug auf die enge Verbindung des Lomnitzer Parkes mit dem Schildauer Park durch die Fehlnutzung des Lomnitzer Unterparks nicht mehr erkennbar. Dabei sind beide Parkanlagen als ein Gesamtkunstwerk angelegt worden und werden nur durch den Fluss Bober voneinander getrennt. Aufgrund des begrenzten Zugangs und der wenig verlockenden Spaziermöglichkeiten war der Unterpark kaum frequentiert, da sich nur selten ein Besucher wegen der morastigen Trampelpfade in seinen dadurch schwer zugänglichen und wenig einladenden Bereich wagte. Dies war umso bedauerlicher, da dieser Bereich eigentlich das gartenkulturelle Kernstück der romantischen Gartenkomposition von Lomnitz/Schildau ist. Aufgrund der Hochwasserschäden von September 2024 entstanden zusätzliche Schäden im Unterpark, die vor allem eine starke Veränderung des Oberflächenprofils bedingten bzw. auch die historischen Wegefragmente noch stärker beschädigten bzw. mit Erdreich überspülten. Das Wiesengelände des Unterparks war anders als ursprünglich vollends uneben. Der Wegeunterbau fehlte großflächig und eine Nivellierung der Geländeflächen zu beiden Seiten der Wege verlorengegangen.

Ausklappen/Einklappen

Fördermaßnahme war die Wiederherstellung des Unterparks. Als notwendige Vorbereitung wurden, nachdem der Bereich vorher bereits von Schutt und Müllablagerungen beräumt worden war, im Februar 2025 zusätzliche Humusmengen angefahren, um das unebene Wiesengelände des Unterparks wieder in eine ebene Fläche zurückzuführen.

Etwa 50 LKW Ladungen Mutterboden mussten für diesen Zweck noch im Winter angefahren werden. Im Rahmen des Projektes wurden insgesamt mehrere Hundert LKW-Ladungen Mutterboden verarbeitet, um das Parkgelände an die restaurierten Wegeverläufe harmonisch anzugleichen.

Der Schwerpunkt des Projektes lag auf der Instandsetzung des Parkwegesystems im Unterpark. Die seit dem frühen 19. Jh. angelegten Wege waren in Resten, trotz der über 50jährigen zweckfremden Bewirtschaftung des Geländes, noch vorhanden. So konnte der historische Verlauf, mit der für Lenné charakteristischen leichten Schwingung der Wege in seiner ganzen Länge erfasst werden.

Die Wegefragmente mussten zur Vorbereitung des Wegeaufbaues gartenarchäologisch ergraben und von überspültem Erdreich befreit werden. Im Anschluss wurden die historischen Wegeverläufe neu definiert und mit Stahlrasenkanten, festgelegt. Die Rasenstahlkante soll die zusätzliche Festigung und einen Schutz vor ausgetretenen Wegerändern sicherstellen. Dieser Wegeaufbau hat sich in den letzten Jahren gut bewährt und entspricht der denkmalgerechten Wegestruktur der Gesamtanlage. Sukzessiv, über mehrere Monate wurde danach der gesamte Wegeaufbau mit einer wasserdurchlässigen Schicht aus Schotter und Grant neu angelegt. Der Längsweg wie auch der Rundweg wurden in die bestehende Oberflächenstruktur des Geländes integriert. Diese Erdarbeiten wurden zum Teil mit schweren Geräten, vor allem aber durch Handarbeit durchgeführt. Der Übergang der restaurierten Wege zu den schon bestehenden Wegen wurde geschlossen und angepasst. In den Teilbereichen mit stärkerem Gefälle wurden gepflasterte Regenwasserrinnen angelegt, um vor Unterspülungen zu schützen. Um wieder eine harmonische Gesamtsituation zu schaffen, war auch eine Nivellierung der Geländeflächen zu beiden Seiten der Wege an vielen Stellen notwendig. Sowohl der etwa 700 m lange Parkweg entlang des Flusses Bober als auch der etwa 270 m lange Rundweg, der teilweise mit einer stärkeren Steigung die Böschung hinaufführt, mussten in ihrer Gesamtkonzeption harmonisch zueinander neu angelegt werden. Für den Oberbau der Unterpark-Wege wurde eine Sand-Kies-Mischung aufgebracht, verdichtet und endmodelliert.

Das Projekt beinhaltete zudem die Neupflanzung von Baum- und Schmucksträucher gemäß der gartenhistorischen Ursprungssituation. Um die ursprüngliche Gestaltung des Parkes wiederzuerlangen, wurden im Unterpark 12 Bäume gepflanzt. Schmucksträucher und Bodendecker wurden im Hangbereich gepflanzt.

Das im Projekt wiederhergestellte Wegesystem bildet mit dem schon 2023, dank einer Zuwendung der von Hinckeldey Stiftung, Berlin, rekonstruiertem Wegenetz im nordwestlichen Parkbereich wieder eine Einheit. Nun werden die Besucher sehr bequem zu den landschaftlich herausragenden Orten im Park geleitet.

Baum- und Ziersträucherpflanzungen im Unterpark sind gemäß der ursprünglichen Gestaltung der Parkanlage erfolgt. Die Aussaat von Rasen fand statt, und so wurde die Gesamtanlage des Unterparks zu einer vollwertigen Ergänzung der Gesamtanlage von Lomnitz erfolgreich abgeschlossen. Mit der Fördermaßnahme wurde der auf zwei unterschiedlichen Ebenen im Flusstal bzw. im oberen Gelände gelegene Lomnitzer Park wieder in seine ursprüngliche Gestaltung und Einheit zurückgeführt.

Aufgrund der länglichen Form der Unterpark-Anlage, die sich als schmaler Streifen quasi dem Flusslauf folgend als Tal erstreckt, ist es für die Besucher ein kulturlandschaftlich sehr reizvolles Erlebnis diesen Weg zu nutzen, da nicht nur die Lomnitzer und Schildauer Parkanlagen zu erleben sind, sondern auch im weiter entfernt liegenden sogenannten Waldpark romantische Aussichten auf die landschaftlichen Höhepunkte der Schlösser- und Parklandschaft des Hirschberger Tals möglich sind (Falkenberge, Landeshuter Kamm, Riesengebirge).

Die Sanierungsmaßnahme der Wege wie auch die Pflanzung der Bäume und Schmucksträucher wurden in enger Absprache mit dem Denkmalamt in Jelenia Góra (Hirschberg) und unter fachlicher Aufsicht von Dr. Klaus von Krosigk ausgeführt. Für das im Zeitraum 06.02.2025 – 15.07.2025 realisierte Projekt hatte es einer denkmalrechtlichen Genehmigung bedurft. Bei seiner fachtechnischen Endabnahme betonte das Denkmalamt die vorbildliche Umsetzung der Arbeiten.

Um dem Unterpark in seinem nordöstlichen Teil einen optischen Abschluss zu verleihen, entschied man sich bauherrnseitig nach Abstimmung mit der Denkmalpflege dafür, einen weißlichen Natursteinobelisken als Point de Vue zu errichten. Er ist kein Gegenstand der DPS-Fördermaßnahme gewesen und weist in seinen Postamentinschriften u.a. auf Christian Menzel als „Schöpfer des frühen Landschaftsgartens von Schloss Lomnitz angelegt von 1795 – 1805“ hin.

Die Gesamtbaukosten des Projekts waren auf 79.700 EUR veranschlagt und beliefen sich wegen des dann doch größeren Aufwands auf gesamt 95.150 EUR Bruttokosten. Die Deutsche-Polnische Stiftung Kulturpflege (DPS) reichte für das Projekt eine Förderung in Höhe von 34.200 EUR aus, darin enthalten 17.100 EUR Großspende der Stiftung Preußisches Kulturerbe, Berlin und eine Zuwendung der Senta-Weygandt-Stiftung, Görlitz. Außerdem wurde das Projekt bezuschusst mit 27.000 EUR vom Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur (VSK) und 10.000 EUR vom Verein der Freunde und Förderer der Stiftung Kulturwerk Schlesien.

Ausklappen/Einklappen

Ausführende Fachfirmen:

  • Zakład Ogólno Budowlany Tadeusz Gancarz, Błażejów 110, 58-420 Lubawka (Stahlrasenkanten, Pflasterung und Einbau Rinnen)
  • Prace Ziemne Karpniki „Andre“ Andrzej Lisiecki, Muzyczna 8, 58-508 Myłsakowice (Unter- und Oberbau, Verdichtung, Endmodellierung)
  • Bauinspektor: Zdzisław Kasprowicz, ul. Izerska 14, 58-560 Jelenia Góra
  • Projektant: Architektin Mirella Dziedzicka, ul. Sudecka 95/1, 58-500 Jelenia Góra
  • Fachliche Beratung: Dr.-Ing. Klaus-Henning von Krosigk, stellv. Landeskonservator Berlin a.D.
Ausklappen/Einklappen