Projekte

HIRSCHBERG / JELINIA GÓRA – BAD WARMBRUNN / CIEPLICE ZDRÓJ

Die aus einem ehemaligen Bethaus hervorgegangene Ev. Erlöserkirche in Bad Warmbrunn / Cieplice Zdrój, einem Stadtteil der schlesischen Stadt Hirschberg / Jelenia Góra, ist ein bedeutender Sakralbau des Rokokos. Die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege hat 2011-13 die Dachsanierung und Fensterinstandsetzung gefördert.

Die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz hat die spätbarocke Kirche am Fuß des Riesengebirges von 2011 bis 2013 mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland und der Erika-Simon-Stiftung in Rinteln gefördert.

Dachundichtigkeiten beim Langhaus durch verschlissene und sich ablösende Dachziegel hatten zu Feuchteschäden an Dachkonstruktion und Deckenputz des den Innenraum abschließenden Holztonnengewölbes geführt. Vom Inventar war durch den Feuchteeintrag vor allem die unter den angegriffenen Anschlussbereichen von Schiffdach zum Turmschaft exponierte und 2002 restaurierte Orgel mit ihrem prachtvollen bauzeitlichen Prospekt zuletzt stark gefährdet, so dass akuter Handlungsbedarf bestanden hatte.

Als nächstes erforderlich gewesen ist die Restaurierung der wertvollen Rokokoinnenausstattung (Kanzel und Altar) …

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Bad Warmbrunn, polnisch Cieplice Slaskie-Zdrój, liegt am Fuß des Riesengebirges in der Woiwodschaft Niederschlesien, ca. 70 Km von Görlitz.

Warmbrunn ist ein alter Kurort, der seit Jahrhunderten für seine Heilthermalquellen berühmt und seit 1975 ein Stadtteil von Hirschberg (Jelenia Góra) ist. Die Ev. Erlöserkirche steht am Piastowski-Platz (Plac Piastowski).

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(Nachfolgender Text zur Baugeschichte ist überwiegend dem Artikel von P. Schabe/A. Herzig „Von der einfachen Bethauskirche zum rokoko-klassizistischen Kirchenbau – Die evangelische Kirche in Bad Warmbrunn (Cieplice)“ im Magazin Schlesien Heute (Erscheinungsort Görlitz, 10/2010, S. 28f. entnommen).

Die schlesischen Protestanten erhielten nach dem Berliner Frieden von 1742 das Recht, einfache, so genannte Bethäuser in Fachwerk ohne Turm und Glocken zu errichten. Darauf hin entstanden bis 1752 insgesamt 164 neue Bethäuser.

In Bad Warmbrunn waren von 1743–44 ein Pfarrhaus erbaut, ein Friedhof angelegt sowie ein hölzernes Bethaus errichtet und schließlich der ganze Platz von einer Mauer mit vier Toren eingefriedet worden.

Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) hielt sich König Friedrich II. von Preußen nicht mehr an die Bestimmungen von 1742. Während der nun bestehenden Religionsfreiheit konnten die Protestanten wieder eigene Gemeinden und steinerne Kirchen errichten.

Häufig wurden die vormals als Notkirchen erschaffenen Bethäuser abgebrochen und durch Massivbauten ersetzt, so auch in Warmbrunn. Hier entstand neben dem Provisorium des hölzernen Bethauses zwischen 1774 und 1777 die Evangelische Kirche als repräsentatives Pendant zur Propsteikirche. Warmbrunn bietet deshalb heute noch eines der wenigen Beispiele, die für Schlesien im 18. Jh. typisch und für die damalige Zeit außerordentlich waren: Das Nebeneinander von katholischer und evangelischer Kirche im selben Ort.

Um seinerzeit den Neubau finanzieren zu können, hatten die Gemeindeglieder während der dreijährigen Bauzeit immer wieder Geldmittel bereitgestellt und Hand- und Spanndienste geleistet und auch Nachbargemeinden wie Giersdorf und Golschdorf mit Gespannen und freiwilliger Arbeit ausgeholfen. Und dennoch wusste Pastor Fritze manches Mal nicht, wie er am Sonnabend die Arbeiter entlohnen sollte. Aber immer fanden sich Wohltäter, die Geldspenden brachten und Vorschüsse zahlten, unter ihnen der Kaufmann Welz in Warmbrunn und der Müllermeister Schmidt in Herischdorf. Am 6. September 1776 stürzte der noch eingerüstete Kirchturm unter lautem Getöse zusammen. Die statisch zu schwach bemessene Glockenstuhlebene hatte unter der Last des darüber liegenden Geschosses und des Turmdachs nachgegeben. Bei dem Unglück war wie durch ein Wunder kein Menschenleben zu beklagen. Der anschließende Turmwiederaufbau konnte 1779 abgeschlossen werden.

Die Erbauer und Handwerker der Erlöserkirche sind alle bekannt. Entwurf und Ausführung gehen auf den Hirschberger Meister Demus zurück, der Turmwiederaufbau auf den Maurermeister Liebusch. Dekoration und Ausstattung wurden von einheimischen Meistern aus Hirschberg, Herischdorf und Warmbrunn ausgeführt. Unter ihnen ragt der Hirschberger Bildhauer H. Wagner als Schöpfer von Altar und Kanzel besonders hervor.
Johann Gottlieb Meinert aus Lähn (1725-1812) erbaute 1777 die erste Orgel. Sie besaß 37 Register auf zwei Manualen und Pedal, darunter ein Register zu 32′ und fünf Register zu 16′, sowie ein Glockenspiel. Die genaue Disposition ist nicht mehr nachweisbar, jedoch stammt das Gehäuse noch von dieser Orgel.Christian Gottlob Schlag (1803-1889), Orgelbauer in Schweidnitz führte 1858 einen größeren Umbau und 1910 nochmals einen kleineren Umbau der Orgel aus. Im Jahre 1927  wurde die Firma Gustav Heinze in Sorau mit einem neuerlichen Umbau beauftragt, der als Opus 150 der Firma ausgeführt wurde, mit Erweiterung auf 46 Register unter Bewahrung eines Großteils der alten Register, pneumatischer Traktur und Übernahme des Gehäuses. Von Oktober 2001 bis Mai 2002 erfolgte eine grundlegende Restaurierung der Heinze-Orgel durch die Firma Orgelbau Groß & Soldan, Waditz bei Bautzen. Eine umfassende Renovierung der Kirche war 1987/88 voraus gegangen.

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Der spätbarocke Bau erhebt sich auf einem Rechteckgrundriss, der an den Längsseiten durch leichtes Vorziehen der drei mittleren Fensterachsen in Gestalt von Flachrisaliten so aufgeweitet worden ist, dass im Inneren eine Doppelempore in einer nach der Altarseite offenen, dem Oval angenäherten Form eingebaut werden konnte. Den Bau mit hohen Rundbogenfenstern und Putzfassaden, deren Ecken Pilaster akzentuieren, schließt ein ziegelgedecktes Mansardwalmdach.

Der dreigeschossige Westturm erhebt sich auf quadratischem Grundriss und wird im Erdgeschoss von zwei Annexbauten flankiert und an den Ecken von Doppelpilastern eingefasst. Die Turmbekrönung übernimmt ein kupfergedeckter oktogonaler Helm mit Laterne. Die Kirche weist heute ockerfarbene Fassadenflächen und eine weiß abgesetzte Architekturgliederung auf.

Das Erscheinungsbild des Innenraums wird durch eine Scheinkuppel und die beiden pfeilergestützten Emporengeschosse, die mit bescheidenem Schnitzdekor überzogen sind, geprägt. Deckenwölbung, Emporenbrüstung und Logeneinbauten unterstreichen die Ovaltendenz, der eine Unterbrechung an der Altarseite und die Trennung von Altar und linksseitig aufgestellter Kanzel entgegenstehen.

Die Innenausstattung stammt noch von 1777. „Der ornamentale Schmuck schwankt zwischen spielerischem Ohrmuschelstil und zopfig-klassizistischen Formen. Der in Weißgold gefasste Innenraum ist von lichtdurchfluteter Anmut und einer heiteren Festlichkeit“ (Grundmann). Der Altar ist mit Figuren der Heiligen Petrus und Paulus und einem Christusgemälde (1870) von E. Ihlée ausgestattet. Über dem Altar erhebt sich die Orgel mit stattlichem, im rokoko-klassizistichen Stil ausgebauten Prospekt. Die Kanzel besitzt einen kelchartigen Korb, den Flachreliefs der Evangelisten schmücken. Auf dem reich verzierten Schalldeckel erhebt sich die Auferstehungsgruppe. Das Taufbecken ist von 1742 und stammt noch aus der ursprünglichen Holzkirche. Der Kristalllüster wurde Anfang 19. Jh. in der Josephinenhütte in Schreiberhau hergestellt.

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Die evangelische Kirche in Warmbrunn zählt zu einer Gruppe von Übergangsbauten in Schlesien, bei denen sich spätbarocke und klassizistische Stilelemente vermischen. „Die Zeit zwischen 1750 und 1780 war in der schlesischen Architektur in formaler Hinsicht eine Phase, in der eine Verknüpfung der spätbarocken Architektur böhmisch-wienerischer Prägung mit den dekorativen Formen des friderizianischen Rokoko und des frühen Klassizismus Berliner Art statt gefunden hat“, schrieb Günther Grundmann 1970 in seinem Grundlagenbuch „Der evangelische Kirchenbau in Schlesien“.

Die meisten ehemaligen Bethauskirchen sind heute zerstört oder wurden nach 1945 zu katholischen Kirchen umgewandelt. Die noch heute evangelische Erlöserkirche in Bad Warmbrunn ist deshalb wertvolles schlesisches baukulturelles Erbe.

Wer schon einmal die Erlöserkirche der Ev.-Augsburgischen Heilands-Kirchengemeinde in Bad Warmbrunn betreten hat, wird von dem reizvollen spätbarocken Sakralraum mit der freistehenden Kanzel und dem prachtvollen Orgelprospekt über dem Altar beeindruckt gewesen sein. Ohne wesentliche Veränderung steht das Ensemble heute noch so, wie es mit der Erbauung der Kirche 1777 als Gesamtkunstwerk entstand.

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Die Kronendeckung des Schiff-Mansarddachs wies viele Flickstellen in Form kleiner Notreparaturen auf und war zuletzt durch Unwetter so geschädigt, dass durch offene Stellen infolge Abdeckung einzelner Dachziegel Feuchtigkeit in den Dachstuhl gelangen und bis zu dem in den Dachstuhl hineinragenden Holztonnengewölbe vordringen konnte.

Durch den Feuchteeintrag wurden im Dachstuhl Holzschwellen, Balkenköpfe und Dachsparrenfußpunkte angegriffen und partiell geschädigt, ebenso der Deckenputz im Innenraum. Als erhebliche Schwachstelle erwiesen sich die Dachanschlüsse des Langhauses an den Turm. Deren mangelhafte Abdichtung hatte dem Zimmerwerk des Dachstuhls in hohem Maße zugesetzt und gefährdete die just an dieser Stelle zwischen Schiff und Turm exponierte und zuletzt 2002 aufwendig restaurierte Orgel, weshalb höchste Gefahr im Verzug war.

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Bei diesem Förderprojekt wurde die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (DPS) von der Erika-Simon-Stiftung in Rinteln (ESS), die die Erlöserkirche in Warmbrunn zu ihren Hauptförderprojekten zählt, als Partner gewonnen, und zwar sowohl was die Mitfinanzierung als auch die Entwicklung und Realisierung des Projekts betrifft. Auf Basis einer Kooperationsvereinbarung beider Stiftungen übernahm die DPS die Federführung über die fachliche Umsetzung der notwendigen Maßnahmen.

Das zu entwickelnde Projekt, die Vorbereitung begann Mitte 2010, hatte der Maxime der DPS, nur denkmalpflegerisch vorbildliche Erhaltungsarbeiten zu fördern, zu entsprechen. Im Zusammenwirken mit dem Woiwodschaftsdenkmalamt, der Kirchengemeinde und dem Regionalbeauftragten der DPS für Schlesien wurden zunächst das Maßnahmenkonzept festgelegt und auf der Grundlage eines beschränkten Bieterwettbewerbs die Kosten für die notwendigen Arbeiten ermittelt. Das Maßnahmenpaket sah neben der notwendigen Instandsetzung des Dachkonstruktion des Langhauses dessen Neueindeckung vor. Die Entscheidung für letzteres konnte infolge des hohen Verschleißes der Dacheindeckung nur so fallen.

Die Allianz von DPS und ESS kann als glücklich und modellhaft bezeichnet werden, hat sie doch auf polnischer Seite die Mitförderung des Projekts durch das Kulturministerium in Warschau, das Marschallamt in Breslau und die Stadt Hirschberg sowie zusätzlich auf deutscher Seite des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) nach sich gezogen und damit die finanzielle Absicherung sowie rasche und deshalb kostensparende Ausführung der notwendigen Maßnahmen bewirkt. Die DPS fungierte dabei für ESS und BKM als Maßnahmenträger, wodurch von ihr die von beiden Einrichtungen für das Instandsetzungsprojekt  zur Verfügung gestellten Finanzmittel eingeworben wurden und nach fachlicher Kontrolle der erbrachten und zu zahlenden Leistungen in diesem Fall an die Kirchengemeinde als Eigentümer ausgereicht wurden. Neben der fachlichen Flankierung der Erhaltungsarbeiten war die DPS mit einem eigenen Förderbetrag und der Abwicklung aller deutschen Zuwendungen an dem Projekt beteiligt.

Auf der Grundlage des zur Ausführung bestimmten Kostenangebots der Baufirma wurden im Zeitraum August bis November 2011 im Wesentlichen folgende Maßnahmen am Schiff-Dach ausgeführt:

  • Abbrucharbeiten Dachziegel (rund 1.300 qm Fläche)
  • Reparaturen oberer Bereich Traufwände, unterhalb Dachwerk (Maurer- und Putzarbeiten)
  • Instandsetzung Dachkonstruktion, denkmalgerechte Verstärkung, Austausch geschädigter Holzbauteile (Zimmererarbeiten, ca. 250 lfdm Austausch und ca. 324 lfdm Verstärkung)
  • Imprägnierung (Holz- und Brandschutz, rund 1.300 qm)
  • Neueindeckung mit keramischen Biberschwanzziegeln gemäß Bestand in Kronendeckung (Dachdeckerarbeiten, rund 1.300 qm)
  • Dachentwässerung (Dachklempnerarbeiten, Titanzink, ca. 50 qm plus ca. 250 lfdm für Rinnen und Fallrohre)
  • Blitzschutzanlage
  • Gerüstarbeiten

Die veranschlagten Gesamtkosten der Maßnahme Dachinstandsetzung Langhaus beliefen sich auf rund 592.000 PLN brutto (rund 136.000 EUR) exklusive Baunebenleistungen (Holzschutzgutachter, Planungsleistungen, fachliche Begleitung, Bauinspektor).

Nachdem bei der Endabnahme die Teilleistung Neueindeckung der Kehlen des barocken Mansarddachs der Kirche wegen unsachgemäßer fachlicher Ausführung von der DPS nicht abgenommen wurde (die Ziegeleindeckung wechselte in den Kehlen von der vorgegebenen Kronendeckung auf eine Doppeldeckung!), konnte dieser Teil der Arbeit von der ausführenden polnischen Baufirma unter Anleitung eines vom Görlitzer Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e.V. vermittelten erfahrenen deutschen Fachmanns im Spätsommer 2012 erfolgreich korrigiert werden. Damit kam die Dachinstandsetzungsmaßnahme vollständig zum Abschluss gekommen.

Am 09. September 2012 wurde im Rahmen eines Festgottesdienstes und anschließenden Fach-Symposiums zum protestantischen Kirchenbau in Niederschlesien aus Anlass des 270jährigen Bestehens der Kirchengemeinde und des 230jährigen Bestehens des Kirchenbaues den Geldgebern für die Schiffdachinstandsetzung feierlich gedankt. Die Predigt hielt der in Warschau ansässige leitende Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und Präses des Konsistoriums Jerzy Samiec, und der Diözesanbischof aus Breslau,Ryszard Bogusz nahm ebenfalls an dem Festgottesdienst teil.

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  • Planungsbüro: Ingenieurgemeinschaft Alykow, Lauban (Luban)
  • Kostenkalkulation: Baufirma Janusz Stypinski (P.H.U. DEK-POL D.Bienias, J.Stypinski Spólka Jawna), Hirschberg (Jelenia Gora)
  • Bauauausführung: Bauaufirma Ludwik Podlacki (P.H.U. DEK-BUD Ludwik Podlacki), Kauffung (Wojcieszów)
  • Bauherr: Ev.-Augsburgische Heilands-Kirchengemeinde Hirschberg-Bad Warmbrunn (Parafia ewangelicko-augsburgska „Zbawiciela“, Jelenia Góra, Cieplice-Zdrój) – vertreten durch Pfarrer Sebastian Koziel
  • Fachliche Betreuung für die DPS: Dr. Ulrich Schaaf; Universität Thorn, Institut für Denkmalpflege und Denkmalkunde, Lehrstuhl für Denkmalpflege Assistent Professor
  • Fachliche Betreuung Nachbesserung Eindeckung Dachkehlen: Detlef Simon, Zimmerermeister gepr. Restaurator im Handwerk, Sachverständiger für Holzschutz, Kodersdorf/Oberlausitz
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Von Herbst 2011 bis Ende 2013 konnten in vier Etappen die stark verschlissenen Fenster mit ihren noch bauzeitlichen Flügelrahmen und partiell erhaltenen historischen Scheiben restauriert werden, bis auf die Turmfenster, die in einer fünften und letzten Restaurierungsetappe ohne DPS-Beteiligung saniert worden sind.

Die Finanzierung der vier Etappen erfolgte mit 33.000 EUR von der Erika-Simon Stiftung über die DPS, die wiederum als Maßnahmenträger fungierte, sowie mit Fördermitteln auf polnischer Seite und Eigenmitteln. An der dritten Etappe beteiligte sich, initiiert durch die Erika-Simon-Stiftung, die Union Ev. Kirchen (UEK) in der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) mit 5.000 EUR über die DPS.

Ausführender Restaurator war, unter der fachlichen Begleitung des DPS-Regionalbeauftragten für Niederschlesien Dr. Ulrich Schaaf und des Fachgutachters für historische Glasfenster Dr. Erhard Drachenberg, der Glasrestaurator Jerzy Krieger aus Chelmno (Kulm).

Die kleine evangelische Kirchengemeinde Augsburgischen Bekenntnisses, die heute in der Erlöserkirche ihre Gottesdienste feiert, konnte 2014 schließlich die fünfte und letzte Fensterrestaurierungsetappe, die auch vom polnischen Kulturministerium mitfinanziert wurde, im Zuge einer ihr Ende 2013 gewährten EU-Förderung zur Instandsetzung der Außenfassade von Schiff und Turm, des benachbarten Pfarrhauses und der Außenanlagen realisieren.

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  • Bauherr: Ev.-Augsburgische Heilands-Kirchengemeinde Hirschberg-Bad Warmbrunn (Parafia ewangelicko-augsburgska „Zbawiciela“, Jelenia Góra, Cieplice-Zdrój) – vertreten durch Pfarrer Sebastian Koziel
  • Fachliche Betreuung für die DPS: Dr. Ulrich Schaaf; Universität Thorn, Institut für Denkmalpflege und Denkmalkunde, Lehrstuhl für Denkmalpflege Assistent Professor und PD Dr. Erhard Drachenberg, Berlin; Fachgutachter für Verglasungen, Glasmalerei und Malerei
  • Ausführender Restaurator: Jerzy Krieger, Kulm (Chelmno)
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Aus dem Programm Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) wurden die Fassadeninstandsetzung der Kirche und die Sanierung der Außenanlagen mit 70 Prozent der anerkannten Kosten sowie die Sanierung der Außenhülle des Pfarrhauses mit 49 Prozent der anerkannten Kosten gefördert. Die Kosten für die Fassadeninstandsetzung von Schiff und Turm lagen bei 152.500 EUR, die Kosten für Außenanlagen, Einfriedung, Audioguides für die Kirche, Überwachungssystem, 4 Ausstellungsvitrinen für das im Erdgeschoss des Pfarrhauses eingerichtete kirchengeschichtliche Museum und die Baunebenkosten für die Gesamtmaßnahme bei 150.000 EUR und für die Außeninstandsetzung des Pfarrhauses bei 126.500 EUR.

Die Platzfläche an der Südseite der Kirche wurde mit Striegauer Granitpflaster neu bedeckt. Die nicht mehr vorhandene Einfriedung wurde in der Gestalt eines neuen Metallzauns wiederhergestellt. Maßnahmenbeginn war im Sommer 2014 und bis Ende Dezember waren alle Arbeiten abgeschlossen.

Einer Mitförderung der Fassadeninstandsetzungsarbeiten 2014 an der Kirche durch die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz bedurfte es nicht. Die DPS beteiligte sich jedoch 2014 an der Außeninstandsetzung des barocken Pfarrhauses mit Mitteln der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) und einer zweckgebundenen Spende der Erika-Simon-Stiftung, Rinteln (ESS) als Maßnahmenträger dieser Zuwendungen (zum DPS-Förderprojekt Pfarrhaus Warmbrunn siehe DPS-Homepage unter geförderte Projekte).

Wesentlich für die Zuwendung für das Denkmalensemble Kirche und Pfarrhaus Bad Warmbrunn aus der auslaufenden EU-Förderperiode 2007 bis 2013 (Förderung des Tourismus in Polen) war gewesen, dass der Kirchengemeinde die 2010-2013 mit wesentlicher finanzieller Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Erika-Simon-Stiftung zustande gekommenen Maßnahmen „Glocken-, Schiffdach- und Fensterinstandsetzung Kirchenschiff“  angerechnet wurden (alles in allem ein Betrag von 225.000 EUR. Die DPS hatte die 2011-2013 geflossenen deutschen Mittel als Maßnahmenträger ausgereicht und für die fachgerechte Ausführung der geförderten Arbeiten Sorge getragen).

Die Fertigstellungsfeier, zu der die Kirchengemeinde am 26. April 2015 nach Bad Warmbrunn einlud, bildete den finalen Abschluss des von EU, BKM, ESS, DPS, UEK, MKiDN (Poln. Kulturministerium) und Marschallamt geförderten Gesamtprojekts.

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Nachdem sich die Kirchengemeinde und deren junge Pfarrersfamilie von den Strapazen der Sanierungsarbeiten an der Außenhülle von Kirche und Pfarrhaus sowie den Außenanlagen erholt haben, rückt die Restaurierung der Oberflächenvergoldung der wertvollen Rokoko-Innenausstattung der Kirche in den Fokus. Die Vergoldungen sind inzwischen stumpf geworden und blättern partiell ab. Zunächst wird es um die Bearbeitung von Kanzel und Altar gehen.

Ihre Spende zur finanziellen Absicherung der an Kanzel und Altar notwendigen Arbeiten nimmt die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz Spenden auf ihrem Konto IBAN: DE 80 8707 0024 0823 3660 00, SWIFT/BIC-Code: DEUTDEDBCHE bei der Deutschen Bank Görlitz gerne entgegen (gegen Spendenquittung). Bitte auf dem Überweisungsträger „Warmbrunn-Erlöserkirche“ als Kennwort angeben.

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  • P. Schabe/A. Herzig „Von der einfachen Bethauskirche zum rokoko-klassizistischen Kirchenbau – Die evangelische Kirche in Bad Warmbrunn (Cieplice)“, in: Schlesien Heute, Görlitz 10/2010, S. 28f.
  • Günther Grundmann: Der evangelische Kirchenbau in Schlesien. Frankfurt 1970
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen, Schlesien. Berlin 2005, S. 396f.
  • Verein zur Erforschung und Erhaltung schlesischer Orgeln (VEESO). Die Orgel der evang. Kirche in Bad Warmbrunn, www.veeso.de, www.veeso.de/warmbrunn.html
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