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PLESS / PSZCZYNA

Im Jahr 2023 konnte die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz die Instandsetzung des Hauptturms der Ev. Kirche im oberschlesischen Pless / Pszczyna mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, einer Zuwendung der Erika-Simon-Stiftung Görlitz und mit privaten Spenden aus Deutschland fördern.

Die Ev. Kirche am Markplatz in Pless / Pszczyna ist ein stattlicher neobarocker Bau, der an das historische Rathaus im Neorenaissancestil angebaut ist. Der Sakralbau heißt nur nach seinen Ort Ev. Kirche Pless / Pszczyna. Nachdem 2022 die beiden Eck- bzw. Treppentürme der prospektartig gestalteten Hauptfassade (Südseite zum Marktplatz, sog. Rynek) mit ihren Kupferhauben instand gesetzt werden konnten, folgte 2023, dank Unterstützung der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz (DPS) die Instandsetzung des mit an die 42m Höhe stattlichen Hauptturms. Die DPS fungierte als Maßnahmenträger von Zuwendungen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Erika-Simon-Stiftung in Görlitz und erhielt darüber hinaus private zweckgebundene Spenden aus Deutschland, um sich damit maßgeblich an der Finanzierung der Instandsetzung der Hauptturm-Außenfassade zu beteiligen. Zuvor konnte die Ev. Kirchengemeinde Pless / Pszczyna mit einer vorgeschobenen Teiletappe 2023 den Turmhelm mit seiner grazilen verkupferten Dachlaterne sanieren. Die Dachmaßnahme griff so Hand in Hand mit der von der DPS geförderten Fassadeninstandsetzungsetappe, dass keine Extra Gerüstkosten entstanden und die Arbeiten am Hauptturm im November 2023 fertiggestellt werden konnten.

Die Plesser Kirche, die von Kaiser Wilhelm II. besucht wurde, beeindruckt durch ihre repräsentative Außenarchitektur und durch ihren an schlesische Bethäuser erinnernden Innenraum mit Doppelemporenanlage und Orgelaltar.

Sowohl die Maßnahmen 2023 an der Laterne als auch an der aufwendig gegliederten Außenfassade des Hauptturms mit ganz unterschiedlichen Fensterformen und -verdachungen sowie Gesimsprofilen, wurden von zwei auf diese Arbeiten spezialisierte Firmen mit viel Denkmalerfahrung in vorzüglicher Qualität ausgeführt. Sie haben sich eng mit dem Denkmalamt abgestimmt. Dieses achtet besonders darauf, dass in der Woiwodschaft Schlesien bei der Instandsetzung denkmalgeschützter Bauten ein hoher Ausführungsstandard eingehalten wird.

Zuletzt war ein harter Zementputz auf der Hauptturmfassade aufgebracht worden, der im Laufe der Zeit immer stärker verschliss. Er wurde zusehends rissiger und hohllagiger, so dass dringend Abhilfe zu schaffen war. Es drohten herabfallende Putzteile zunehmend zu einer Gefahr für Passanten zu werden.

Seit Ende 2023 ist der raue Zementputz erfolgreich durch einen Glattoberputz mit vornehmem cremefarbigem Silikatanstrich ersetzt. Zusammen mit der Kupferneueindeckung der Laterne und der Erneuerung der Gesims- und Gensterbankverblechungen ergibt sich ein prächtiges Bild, das den Hauptturm wie den gesamten Baukörper der Kirche enorm aufwertet. Heutzutage patiniert die Kupfereindeckung und -verblechung nicht mehr (wegen der sauberen Luftzusammensetzung), und auf eine künstliche Patinierung hat man zugunsten der Materialgerechtigkeit verzichtet (sie hätte zudem die Baumaßnahme verteuert). Mit dem Denkmalamt wurde festgelegt, dass die Holzfenster des Hauptturms nach tischlermäßiger Instandsetzung statt des zuletzt braunen Farbtons wieder einen weißen Anstrich erhalten. Zusammen mit ihrer kleinteiligen Sprossung entspricht dies wieder ganz der typischen neobarocken Formensprache.

Der protestantische Kirchenbau bildet zusammen mit dem Rathaus ein städtebaulich hochwirksames Ensemble, das es weiter zu erhalten gilt. Die auch mit dem harten Zementputz überzogenen Schifffassaden sind ebenfalls schadhaft und instandsetzungsbedürftig. Die Ev. Kirchengemeinde Pless hofft, die Instandsetzung der Außenfassade Schiff in zwei Etappen 2024 und 2025/26 bewältigen zu können.

Die interessierte Leserschaft findet nachfolgend die Detailinformationen zu dem DPS-Förderprojekt 2023 zusammengestellt.

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Pless / Pszczyna ist eine historische Stadt in der polnischen Woiwodschaft Schlesien am Rande der Plesser Heide im Auschwitzer Becken an der Pszczynka (Plessbach) im Einzugsgebiet der Weichsel. Die Stadt im oberschlesischen Vorgebirgshügelland mit Blick auf die schlesischen Beskiden, Gebirgszug zwischen Polen und Tschechien, auf dem die Weichsel entspringt (höchster Gipfel 1.200 m), ist insbesondere für ihr Barockschloss bekannt. Die Stadt auf 246 m Höhe mit 26.000 Einwohnern ist 37 Kilometer von Kattowitz / Katowice im Norden entfernt. Das Gebiet der Pszczyna-Hochebene ist eine sandige Ebene mit einer nach Osten abfallenden Oberfläche. Die Stadt entstand an der Handelsstrasse von Krakau nach Teschen Troppau und Ratibor. Heute wird sie von der Landesstraße Droga krajowa 1 durchquert, die über den Grenzübergang Cieszyn (Teschen) nach Tschechien verläuft. Am Bahnhof Pszczyna mündet die Strasse 148 aus Rybnik – Żory in die Strasse 139 von Katowice über Tychy, Pszczyna, Czechowice-Dziedzice und Żywiec nach Zwardoń und weiter in die Slowakei.

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Der Herkunft des Ortsnamens ist nicht eindeutig. Eine Erklärung ist die Ableitung vom Fluss Pless / Pszczynka dessen ursprünglicher Klang jedoch umstritten ist: entweder Blszczyna (von „blesk-“ – glänzen, d.h. sprudelndes Wasser) oder Plszczyna (von „plszcz-“ – plätschern, d.h. spritzendes Wasser).

Die erste Erwähnung von Pszczyna stammt aus dem Jahr 1303. Es muss bereits eine befestigte Stadt gegeben haben, die den Handelsweg von Krakau zur Mährischen Pforte bewachte. Die befestigte Burg – das spätere Schloss Pszczyna – befand sich an einer Furt des Flusses Pszczynka, der einzigen Stelle, an der das sehr sumpfige Tal des Flusses sicher überquert werden konnte. Bereits um 1200 soll es in der Nähe eine Kirche gegeben haben, um die herum eine Siedlung entstand. Die Stadt wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet.

Im Laufe der Jahrhunderte haben Pszczyna und seine Umgebung unter verschiedenen Herrschern eine wechselvolle Geschichte erlebt. Im frühen Mittelalter gehörte das Gebiet um Pless / Pszczyna nicht zu Schlesien, sondern zu Kleinpolen und war Teil der Kastellanei Auschwitz, die Krakau unterstellt war. Erst im Jahr 1178 trennte Herzog Kasimir der Gerechte sie von den ihm unterstellten Gebieten und übergab sie dem Herzogtum Ratibor, das von den Schlesischen Piasten regiert wurde. Dann fiel das Gebiet an die Krone Böhmen, um daraufhin zum Lehen der Přemysliden zu werden. Das Plesser Land geriet im weiteren Verlauf seiner Geschichte an den Oppelner Herzog, und im 15. Jh. bestand das Herzogtum Pleß. 1517 geriet Pleß für 40.000 Goldgulden an den oberungarischen Magnaten und Bergwerksbesitzer Alexius Thurzó von Bethlenfalva. 1548 folgte als Eigentümer der Breslauer Fürstbischof Balthasar von Promnitz. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als Standesherrschaft bezeichnet, verblieb das Plesser Land bis 1765 im Besitz der Familie von Promnitz, die 1568 das Luthertum in Pless / Pszczyna einführte. In den folgenden 20 Jahren wurde die Religion von allen Städten in der Region Pless / Pszczyna übernommen. Im Jahr 1569 erschien der erste Pfarrer in Pszczyna; im selben Jahr eröffneten die Evangelischen dort eine Schule. Die Gegenreformation hinterließ bei den Pszczyna-Protestanten starke Spuren – ab 1649 blieb die Schlosskapelle der einzige Ort, an dem sie sich zum Gottesdienst versammeln konnten. Im Jahr 1661 wurde die Schule geschlossen.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel die Standesherrschaft Pleß mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Sie lag nunmehr im Grenzgebiet zu Österreichisch-Schlesien, während die Przemsa die historische Grenze zu Polen bildete.

Bereits 1754 war in den Wäldern nahe der Klodnitzquelle mit dem Abbau von Steinkohle begonnen worden. Die Grube Emanuelssegen war eines der ersten Steinkohlenbergwerke in Oberschlesien.

Schließlich gelangte die Standesherrschaft durch Schenkung an das Haus Anhalt-Köthen und durch Vererbung an Stolberg-Wernigerode. Die Fürsten von Pleß aus dem Hause Hochberg-Fürstenstein regierten ab 1848 und blieben bis 1939 Besitzer der Herrschaft. Neben der Residenz im Schloss Pleß bildete das größte Schloss Schlesiens, das Schloss Fürstenstein bei Waldenburg den Hauptsitz dieser sehr wohlhabenden Familie, die von dort aus auch ihre umfangreichen Besitztümer in Niederschlesien und ihre Steinkohlenbergwerke im Waldenburger Bergland verwaltete. Das Schloss Pleß diente vor allem als Sommer- und Jagdschloss. Um 1885 zählte die Jüdische Gemeinde in Pless / Pszczyna 341 Mitglieder. Ein bekannter Sohn der Stadt Pless / Pszczyna war übrigens Julius Carl Raschdorff (1823–1914), der im kaiserlichen Auftrag mit dem Berliner Dom die größte evangelische Kirche in Deutschland schuf.

Im Jahre 1910 waren 67% der Plesser Bürger deutschsprachig. Neben einer großen katholischen Mehrheit gab es damals aber auch eine 18%ige Minderheit von Protestanten in der Stadt.

Ein hoher Gast in Pless / Pszczyna war Kaiser Wilhelm II. selbst. Er wählte im Ersten Weltkrieg zwischen 1915 und 1917 das Schloss Pleß zu seinem Großen Hauptquartier aus. Anlass dafür war die Nähe zur Ostfront beim Durchbruch von Gorlice im Frühjahr 1915 und auch, dass die k.u.k. Oberste Heeresleitung im nahen Teschen saß. Dabei erfolgte auch die deutsch-österreichische Proklamation zur Ausrufung des Regentschaftskönigreiches Polen am 5. November 1916.

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien über die künftige Zugehörigkeit Oberschlesiens vom Jahre 1921 votierten 74 % der Bewohner des Kreises für Polen, während in der Stadt Pleß 3.759 oder 75,5 % der gültigen Stimmen für Deutschland abgegeben wurden. Mit dem Übergang an Polen erlosch im Jahre 1922 das Fürstentum Pleß. Nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 wurde der Fürst von Pleß, Hans Heinrich XVII., der polnischer Staatsbürger war und nach London flüchtete, von den deutschen Behörden enteignet. Sein Neffe und Erbe seit 1975, der gegenwärtige Fürst Bolko, bekam auch nach der politischen Wende von 1990 die Besitzungen nicht zurück.

Vor dem Ersten Weltkrieg diente das 1870 bis 1874 grundlegend umgebaute Schloss in Pless als Bühne für die erste Dame der deutschen High Society, Daisy von Hochberg-Pless, Tante des späteren Ministerpräsidenten Winston Churchill. Seit 1891 war sie mit dem späteren Fürsten Hans Heinrich XV. von Pless, Graf von Hochberg (1861–1938) verheiratet. Sie war bekannt als sehr großzügige Gastgeberin auf ihren Schlössern Fürstenstein und Pless. Insbesondere ihre Jagdgesellschaften in Pless waren exklusiv. Auch Kaiser Wilhelm II. nahm mehrfach daran teil. Daisy von Pless war auch caritativ tätig. 1922 wurde ihre Ehe geschieden.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Gebäude von Pless / Pszczyna fast nicht beschädigt. Der Januar 1945 ging als ein sehr tragisches Ereignis in die Geschichte der Stadt ein. Die Route der Evakuierung von Häftlingen aus den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau führte durch die Stadt. Viele Häftlinge starben an Erschöpfung oder wurden in den Straßen von Pless / Pszczyna getötet. Die Opfer des Todesmarsches sind in einem Massengrab auf dem Friedhof Heilig Kreuz beigesetzt. Zum Gedenken an ihre Leiden wurde eine der Straßen, die aus Richtung Auschwitz / Oświęcim ins Stadtzentrum führt, Męczenników Oświęcimskich (Märtyrer Auschwitz) -Straße genannt.

Am 10. Februar 1945 wurde die Stadt von sowjetischen Truppen des 28. Armeekorps der 60. Armee der 1. ukrainischen Front besetzt. Obwohl in den Folgejahrzehnten die kommunistischen Behörden alle Regionen Polens industrialisieren wollten, wurde die Industrie in Pless / Pszczyna nicht übermäßig ausgebaut.

 

Die erste evangelische Kirche in Pszczyna wurde 1743-46 gebaut. Ihr Hauptgründer war Graf Erdmann Promnitz. Im Jahre 1709 bemühte er sich um die Baugenehmigung. Errichtet wurde die Kirche nach einem Entwurf des Promnitzer Hofarchitekten Christian Jahne unter Mitwirkung des Zimmermanns Jerzy Prisch. Nach dem ersten preußischen Krieg (1740-42) hatte sich Pleß in den Grenzen des preußischen Schlesiens befunden (davor gehörten diese Gebiete der böhmischen Krone, die dem Haus Habsburg unterstand). Im selben Jahr hat sich der Herr von Pleß – Erdmann II. Promnitz – an König Friedrich II. mit dem Anliegen gewandt, den Bau der evangelischen Kirche in Pleß zu bewilligen. Die Erlaubnis wurde erteilt und man hat mit den Arbeiten 1743 begonnen. Zur gleichen Zeit wurde neben der Kirche eine Schule mit einer Wohnung für den Lehrer eingerichtet. Am 7. August 1746 wurde die Kirche eingeweiht. Früher d. h. seit 1568 als Baron Karl Promnitz den evangelischen Glauben nach der Regelung „cuius regio eius religio“ eingeführt hatte, gab es kein evangelisches Kirchengebäude – zuerst fanden Gottesdienste in der katholischen Kirche statt, dann während der Gegenreformationszeit einige Jahre in der Kapelle auf dem Schloss, und dann gar nicht mehr. Das erste evangelische Kirchgebäude ist das aus dem Jahr 1746. Die Grundstücke am Marktplatz waren ursprünglich mit einstöckigen, reetgedeckten Holzhäusern bebaut, später mit Schindeln. Diese Häuser wurden wiederholt durch Brände zerstört. Die ersten gemauerten Marktgebäude waren das Rathaus (Gebäude von 1658) und die evangelische Kirche (von 1743-46).

1860 wurden der Hauptturm der Ev. Kirche angebaut und kleinere architektonische Veränderungen ausgeführt. 1896 wurde eine neue Orgel gestiftet.

Am 24./25. Januar 1905 brach auf dem Marktplatz ein großes Feuer aus, durch das auch die Ev. Kirche Brandschäden erlitt. Ab Frühjahr 1905 konnte der Bau Dank der Entschädigung und dank der finanziellen Unterstützung des Fürsten Hans Heinrich XV. von Hochberg – Pless erneuert worden, indem er umgebaut und vergrößert wurde. Am 3. Januar 1907 fand die Wiedereinweihung statt. Vormals war die Kirche klassisch angelegt, d.h. ost-westorientiert. Seit ihrem Wiederaufbau ist die Orientierung Süd-Nord. Der Wiederaufbau wurde von dem Architekt Scheinnert ausgeführt (er leitete auch den Umbau von Schloss Książ (Fürstenstein). Er schuf in Pless eine neubarock gestaltete Kirche, die bis heute der größte Konzertsaal in der Stadt ist (mit fast 1000 Sitzplätzen / in der Kirche werden im Jahr mehrere Konzerte organisiert, den besten Ruf haben die caritativen Weihnachtsliederkonzerte im Januar, wo jedes Jahr für eine Einrichtung gesammelt wird). Über dem Altar wurde 1907 eine neue Orgel der Firma Schlag & Söhne aufgebaut, auf der bis heute gespielt wird. Im Chor, über

der Sakristei, wurde eine Loge eingerichtet mit dem Wappen der Familie „von Hochberg“. In der Loge saß u. a. der deutsche Kaiser Wilhelm II mit seiner Ehefrau (1916-18); das dem Kaiser gewidmete Kirchengesangbuch auf Deutsch besitzt die Kirchengemeinde im Archiv und zeigt es interessierten Besuchern – wie auch andere alte deutsche Bücher: Bibeln, Gesangbücher, usw., die im Gemeindebesitz verblieben sind.

Als 1922 Ostoberschlesien an Polen abgetreten wurde, schieden die dortigen 17 evangelischen Kirchengemeinden, der gesamte Kirchenkreis Pleß und sieben Gemeinden des Kirchenkreises Gleiwitz mit zusammen 24 Geistlichen, aus der Kirchenprovinz Schlesien der Evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen Preußens (Altpreußische Union) aus und bildeten auf ihrer Synode in Pleß am 6. Juni 1923 die Unierte Evangelische Kirche in Polnisch Oberschlesien mit Sitz in Kattowitz / Katowice. Diese polnische Landeskirche blieb in geistlicher und finanzieller Hinsicht von der Kirchenprovinz Schlesien abhängig. „Dies war nach dem Deutsch-Polnischen Genfer Abkommen über Oberschlesien vom 15. Mai 1922 in § 95 und § 96 auch ausdrücklich zugestanden worden.“ Anderen evangelischen Kirchen in Polen gestatteten polnische Behörden eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit deutschen Landeskirchen nicht. Die Mehrzahl der Kirchenmitglieder in den Städten waren Angehörige der deutschen Minderheit.

Da Schlesien (mit Pless) zu Preußen gehörte, wurde in der Kirche von Anfang an deutsch gepredigt – nicht nur für den Hof, aber auch für die deutschen Gemeindeglieder, die in der eindeutigen Mehrheit waren. Nur für das evangelische Volk, das auf dem Dorf lebte, wurden auch Gottesdienste in polnischer Sprache organisiert, die von den deutschen Pfarrern gehalten wurden (alle deutschen Pfarrern in Pless mussten polnisch sprechen können). Man hat im 19. und dann im 20. Jahrhundert in größere deutsche Stadtkirchengemeinde und kleinere polnische Dorfkirchengemeinde unterschieden. Die Fürsten von Hochberg 1846-1938 (eigentlich Titular bis heute – ab 2022 ist Peter Graf von Hochberg) haben viel Wert darauf gelegt, dass die deutsche Sprache gepflegt wurde – nicht nur im kirchlichen Raum. Es gab auch kirchliche Schulen (getragen teilweise durch die Kirchengemeinde, teilweise durch die Fürsten), in denen bis 1922 nur auf Deutsch gelehrt wurde.

Auch wenn Pless seit 1922 zu den polnischen Grenzen angegliedert wurde, gab es weiterhin separate deutsche und polnische Gottesdienste, die von den deutschstämmigen Pfarrern gehalten wurden. Erst 1937, als die Genfer Konvention ungültig wurde, kam der erste polnische Pfarrer Karol Kubisz nach Pless, der hier bis 1939 war.

Nach dem Überfall auf Polen wurde das autonome Schlesien von der Wehrmacht besetzt und Deutsch-Oberschlesien angegliedert. Die Unierte Evangelische Kirche in Polnisch-Oberschlesien wurde aufgelöst und ab November 1939 bis 1945 gehörten ihre Kirchengemeinden zur Evangelischen Kirche der altpreußischen Union, wie die preußische Landeskirche seit 1922 hieß. Während des zweiten Weltkriegs wurde in Pless bis Anfang 1945 auf Deutsch gepredigt (der letzte Pfarrer hieß Rudolf Irmler).

Die bekanntesten deutschen Pfarrer zu Pless waren: Bartelmus (drei Generationen: Sigismund, Bogumil, Ernst), Hans Hübner, Dr. Wilhelm Kölling (Superintendent), Friedrich Drabek, Gottlieb Nowak (Superintendent), Herbert Meyer, Walter Wenzlaff, Friedrich Pross, Rudolf Irmer und der letzte Rudolf Irmler.

Infolge von Flucht und Vertreibung durch das polnische Nachkriegsregime ging ab 1945 die Zahl der Protestanten in Oberschlesien erheblich zurück. Am 1. November 1945 predigte der polnische Pfarrer Jan Motyka in Pless und die Gemeinde wurde polnisch, obwohl einige deutschstämmige Mitglieder weiter zur Gemeinde gehörten, bis sie in den darauffolgenden Jahren nach Deutschland umsiedelten.

Heute ist Pszczyna Sitz einer evangelisch-augsburgischen Gemeinde, die nicht nur im religiösen Bereich tätig ist und etwa 1500 Mitglieder zählt. Sie ist die größte Gemeinde des evangelischen Dekanats in Kattowitz / Katowice. (Absatz aus Wikipedia).

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Die Ev. Kirche in Pless / Pszczyna (Postanschrift: ul. Rynek 1, PL-42-300 Pszczyna) steht an drei Seiten frei städtebaulich exponiert am zentralen Marktplatz auf unregelmäßigem Grundriss von 24,86 x 28,80m. An die Ostwand des Putzbaues grenzt heute unmittelbar das historistische Rathaus an (seine heutige äußere Gestaltung im Stil der Neorenaissance erhielt das Rathaus, ebenfalls ein Putzbau, in der Zwischenkriegszeit, als es 1931 umfassend umgebaut wurde). Der Kirchenbau weist einen 41,50m hohen Hauptturm an seiner Nord-West-Seite auf. Der Turmschaft geht nach oben vom Viereck ins Polygon über, das mit einer kupfergedeckten Zwiebel-Laterne bedacht ist und in dem noch zwei Stahlglocken mit deutscher Inschrift hängen. Dazu kommen an der repräsentativen Süd-, da Marktseite noch zwei kleinere Eck- (Treppen-) türme mit kupferbedeckter Haubenlaterne, die 2022 instand gesetzt werden konnten. Die Marktseite des Kirchenschiffs schmückt ein in der Mittelachse angeordnetes Eingangsportal mit zwei Säulen ionischer Ordnung, die einen Architrav tragen, über dem ein wuchtiger durchbrochener Giebel thront. Die risalitförmig betonte Mittelachse schließt mit einem Volutengiebel ab, der über die Traufe des Kirchenschiffs ragt und das Auge Gottes als Reliefdarstellung im Tympanon aufnimmt. Große weißgesprosste Rundbogenfenster gliedern das obere der beiden Kirchenschiffgeschosse, kleine das Erdgeschoss. Das Kirchenschiff wird von einem Mansarddach überfangen, welches mit keramischen Biberschwanzziegeln gedeckt ist (in Kronendeckung).

An der mit den beiden haubenbesetzten Eck- (Treppentürmen) auf der Süd- (Prospektseite) schlossartig wirkenden Außenfassade findet sich eine Grabsteinplatte, deren Inschrift einen Adeligen ausweist: Zawadzki aus Polanka, der 1716 verstorben ist.

 

Im Schiff-Innenraum sind noch die für evangelische Kirchen charakteristischen Holzemporen vorhanden. Der stützenlose mit gekehlter Stuckdecke ausgestattete Kirchensaal besitzt eine dreiseitige Doppel-Emporenanlage, an der Südostseite noch vollständig, an der Südwestseite nur verkürzt erhalten, von wo aus der stark eingezogene Chor (Nordseite) wie zum Saalparterre eine bühnenartige Wirkung entfaltet. Wie bei schlesischen Bethäusern zeigt sich die Raumschale der Ev. Kirche in Pless in spätbarocker Manier hell gefasst. Die hier

durch Pilaster gegliederten Wandflächen präsentieren sich heute eierschalenfarben, während die architektonischen Gliederungselemente und die Holzausstattung weiß gefasst sind, letztere mit Vergoldungen an den Prinzipalobjekten. Der monumentale viersäulige Altar im Chor ist mit Sprenggiebel und dem Gemälde „Himmelfahrt Christi“ aus dem 19. Jh. im Auszug ausgestattet, ein Geschenk der Herzogin Augustine von Anhalt-Köthen. Über dem Altar erhebt sich die von der Firma „Schlag und Söhne“ errichtete Orgel (op. 780). Auch die Anordnung von Altar und Orgel in einer Achse ist im protestantischen Kirchenbau ab der Barockzeit häufig. Über der Sakristei thront die herzogliche Patronatsloge mit Kreuzgewölbe und dem Wappen „von Hochberg“ an der ausladenden Brüstung. Dieser gegenüber steht eine elegant gestaltete Kanzel mit Schalldeckel, die zusammen mit den langen Kirchenholzbänken und der hölzernen Taufe den dicht überkommenen Ausstattungsbestand vervollständigt.

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Der Ev. Kirche in Pless / Pszczyna fällt aufgrund Ihres Standorts am zentralen Marktplatz, der in seiner heutigen Form auf dem Gelände eines mittelalterlichen Marktplatzes entstand, eine hohe städtebauliche Bedeutung zu. Kirche im Neubarock- und Rathaus im Neorenaissance-Stil bilden ein stattliches Ensemble. Mit den beiden Treppentürmen und dem Hauptturm entfaltet der Kirchenbau nach Süden große Fernwirkung. Der Bestand der historischen Innenausstattung ist von hoher Dichte und Einheitlichkeit.

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Zwar konnten 2022 die zwei kleineren Treppentürme des Backsteinrohbaues instand gesetzt werden, jedoch nicht der sanierungsbedürftige Hauptturm. Im Mai 2023 gelang es dann, mit Förderung Polnisches Kulturministerium, Marschallamt, Woiwodschafts-Denkmalamt, Landkreis Pleß und Eigenmitteln der Kirchengemeinde die dringende Instandsetzung von Verdachung und Kranz- (Dach-) gesims des Hauptturms (plus 1 m unterhalb) in Angriff zu nehmen (Fertigstellung Ende Juli 2023, Kosten 709.421 PLN (rund 160.000 EUR). Die Arbeiten erfolgten in situ. Erneuert wurde die Eindeckung der Turmlaterne in Kupfer (0,6 mm dick). Dazu war die Holzschalung zu erneuern, auf der noch eine Dampfbremsmatte aufgebracht wurde. Aufwendig zu bearbeiten waren die verkupferten Säulen. Die Holzschäfte, Säulenfüße und Kapitelle waren z.T. stark geschädigt. Vor Austausch der Kupferverblechung wurden die Hohlräume in den Kapitellen und Basen ausgefüllt und Undichtigkeiten beseitigt.

Das stark geschädigte schmiedeeiserne Kreuz auf der Turmlaterne wurde geborgen und durch eine Kopie ersetzt.

Die Holzkonstruktion der Laterne konnte größtenteils erhalten werden, es bedurfte hier lediglich der Reparaturarbeiten. Die Holztreppen und -decken im Turm wurden im Bereich +9,90m bis 30,34m mitsaniert. Alle Arbeiten wurden in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt der Woiwodschaft ausgeführt. Die Erneuerung der Blitzschutzanlage und die Erstellung Bestandsdokumentation und Dokumentation der ausgeführten Arbeiten waren in dem Leistungspaket inkludiert. Vorgenommen wurden die qualitätvollen Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten von der Firma Maliborski Zimmerei – Holzhandel Henryk Maliborski in 43-356 Kobiernice, die auch die kompletten Turmfensterinstandsetzungsarbeiten übernahm (Tischlerarbeiten).

Um die Dachlaterne als erste Etappe 2023 von Mai bis August instand setzen zu können, wurden dabei bereits Kranzgesimses (Dachgesims) Turm plus Fassade 1 m unterhalb mit abgearbeitet.

Bei der Vorbereitung zum Projekt Instandsetzung Außenfassade Hauptturm wurden von der diplomierten Denkmalschützerin, Bożena Halska, im März 2022 stratigrafische Putzuntersuchungen vorgenommen, um die ursprüngliche Farbgebung und das Baumaterial der einzelnen Elemente der Architektur zu bestimmen. Sie befundete drei Putzfassungen außen, darunter den Kalk-Sand-Putz von 1905-07 und aus den 1970er/80er Jahren Kalk-Zement-Putz als sichtbaren Bestandsputz.

Der Befund Außenfassade von 1905-07 weist eine reiche Steinausstattung aus warmgrauem Kalksandstein mit ausdrucksstarken dunkelgrau gefärbten Außenwandflächen auf, erzeugt mit einem cremefarbenen Kalksandmörtel (Mörtel mit grober Körnung). Der Sockel des Gebäudes, die Portale, das Dachgesims des Turms, das Gesims der Giebelwand der Nordfassade mit der Verzierung, das Gesims und das architektonische Detail der Dachgaube an der Vorderfassade, die Fensterbänke und die Verzierung in Form von Voluten an den Fensterrahmen sowie die Kapitelle der Pilaster über dem Giebelportal wurden aus Stein gefertigt.

Die Gesimse und die nicht aus Sandstein gefertigten Details bestehen aus einem Mörtel mit geringerer Körnung, der ebenfalls nicht gestrichen ist und dessen Farbgebung sich wahrscheinlich auf die Sandsteinelemente bezieht.

Als weitere Fassung wurde ein hellblauer Farbton befundet. Die Farbe der Außenwände war ein sehr helles Violett. Architektonische Details (Fensterbänder mit Schlusssteinen, Fensterscheiben des Turms) wurden in Grün hervorgehoben, etwa zwei Töne dunkler als die Farbe der Wände.

Die heute sichtbare endgültige Farbgebung entstand durch das Auftragen eines grauen Zementmörtelpunkts sowohl auf die glatten Wände als auch auf die Fensterbänder. Das Gesims, die Bänder um die Fensterrahmen und die Steinportale in den Seitenrisaliten und an der Nordfassade wurden blau gestrichen. Im Zuge der Renovierung wurden auch große Teile des Kalksandputzes ersetzt, und zwar durch harten Zementputz. Die Wandflächen wurden mit einer dünnen Schicht Zementmörtel überzogen (eine Ausgleichs- oder Haftschicht, die es der nächsten Putzschicht ermöglichte, sich besser mit dem Untergrund zu verbinden), bevor der Rauputz angebracht wurde.

Die im Bereich Kranzgesims vorgenommenen Putzarbeiten und weitere Putzstichproben an der Turm-Außenfassade ergaben, dass 40-50 Prozent des Außenputzes wegen zu starker Schädigung (Hohllagen und Risse) zu erneuern gewesen sind.

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Die Förderung der Außeninstandsetzung des Hauptturms der Ev. Kirche in Pless / Pszczyna durch die DPS mit Mitteln der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien, einer Zuwendung der Erika-Simon-Stiftung, Görlitz und privaten zweckgebundenen Spenden konzentrierte auf den mittleren Abschnitt der Hauptturmaußenfassade, der akut putz- und anstrichgeschädigt war (Fassadenbereich vierseitig ab Kranzgesims (Dachgesims) minus 1 m bis einschl. Gurtgesims Hauptturm (9,60 m über Bodenniveau). 50-60 % der instandsetzungsbedürftigen Außenputzflächen Hauptturm wurden ausgebessert und somit erhalten. Vorhandene Mauerwerksrisse wurden geschlossen und geschwächtes Rohziegelmauerwerk steingefestigt (bei gelockerten und abgerissenen Steinteilen).

Zunächst wurden die Fassaden gereinigt und Algenablagerungen entfernt. Schadhafter, schwacher und hartnäckiger Putz, sowie bis zu einer Tiefe 1 cm bei Feuchtigkeit wurde abgetragen, ebenso schadhafter Fugenmörtel bis zu einer Tiefe von 2 cm. Steingliederungselemente wurden an der Oberfläche freigelegt und gereinigt.

Sodann ging es an die Wiederherstellung des mineralischen Außenputzes (Ausführung des Endputzes auf der gesamten Fassadenfläche in Form von mineralischer Oberputz mit Trass, mit einem Zuschlagsanteil von 0,5 mm. Für die zu erneuernden Außenputzflächen wurde ein Grundputz (Haftputz) aufgetragen (Putz-Kalkmörtel für die Grundierung als erste Schicht). Sodann wurde als Verstärkung des Grundputzes von Hand eine dünnschichtige mineralische Putzbeschichtung aufgebracht. Danach erfolgt die händische Aufbringung des Oberputzes (Feinputz) in Anpassung an die bewahrten Bestands-Außenputzflächen.

Realisiert wurden die gesamten Arbeiten an der Außenfassade Hauptturm von der Firma Konior Budownictwo-Remonty-Konserwacja Sp. z o.o. aus Kattowitz / Katowice. Die Firma gibt es seit über 30 Jahren und ihre Spezialität sind Denkmalschutz-Arbeiten (Homepage: http://konior.com.pl/ ). Bei den Putzarbeiten verwendet Konior vorwiegend Material aus Deutschland: Remmers, Optolith, so auch bei der Ev. Kirche in Pless / Pszczyna als Unterputz: https://optolith.pl/produkt/obrzutka-renowacyjna-wta-optosan-hsb/ , als Hauptputz: https://optolith.pl/produkt/historyczna-zaprawa-wapienno-trassowa-optosan-renoputz/ , dünnschichtigen Putz: https://optolith.pl/produkt/cienkowarstwowy-tynk-na-zabytkowe-podloza-optosan-trassfeinputz/

Die Architekturgliederungselemente im bearbeiteten Fassadenabschnitt Hauptturm sind stuckiert und aus Sandstein. Auch hier wurden die allzu stark geschädigten Stuckteile abgenommen und anschließend ergänzt. Die Schließung der Gesimsrisse (Gurt- und Kranzgesims) erfolgte durch Vernadlung. Restauriert wurden auch die gestuckten Fensterfaschen inkl. der Voluten, die plastisch stark hervortreten, der Bekrönung und der Schlussteine. Ein besonderes Augenmerk war hierbei auf die feinen Stuckprofilierungen zu legen.

Steinoberflächen erfuhren eine abrasive Reinigung mit einem ROTEC-Niederdruckgerät mit Rotationsstrahldüse. Biologische Korrosion wurde entfernt. Ziegelmauerwerk wurde, wo nötig, stahldübelverankert, Hohlräume wurden verpresst, und die Verfugung des Mauerwerks repariert. Das Sandstein (Fenstergewände) wurde natursteinrestauratorisch bearbeitet (Vernadlung, Setzen von Vierungen, Steinfestigung, Steinersatz, Reprofilierung Oberflächen. Abschließend erfolgte die in Polen noch übliche Hydrophobierung sichtbarer Stein- und Bestandsputzoberflächen.

Der Neuanstrich wurde in einem Zuge an der gesamten Außenfassade Hauptturm ab 9,60 m angebracht, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erzielen. und als Anstrich denkmalverträgliche Silikatfarbe gewählt (Produkt Fa. Keim Mineralfarben: KEIM Soldalit (1% Optolith): https://www.keim.pl/mineralne-produkty/farby-elewacyjne/soldalit/  In den Kosten für die bei BKM zur Förderung 2023 beantragten Maßnahme war nur der mittlere Abschnitt Außenfassade (rund 283 qm) berechnet.

Die Instandsetzung der Außenfassade des Hauptturms beinhaltete auch die Flaschner- (Spenglerarbeiten), die ebenfalls von Firma Konior ausgeführt wurden. Die alten Abdeckungen (Fenster-, Gesims- und Turm-Schiff-Dachanschlussverblechungen sowie am Übergang von Turmquadrat in Turmpolygon) waren verschlissen und wurden in Kupfer (0,55 mm stark) erneuert. Die Ziegelüberdeckung des Gurtgesimses am risalitartig vorgezogenen unteren Teil des Außenturms wurde in Biberschwanzziegelneueindeckung mit gewalzter Titanverblechung am Wand-/Traufbereich ersetzt.

In der Fördermaßnahme ebenso enthalten waren Baustelleneinrichtung und Gerüstarbeiten (anteilig 88 Tage), temporärer Fensterschutz (mittels Folien und Holzfaserplatten), Anmietung Kletterturm für abschließende Fassadenreparaturen nach Demontage des geschraubten Turmgerüsts, Baudokumentation. Ebenso zählte die Entsorgung von Bauschutt und -abfall dazu.

In der Fördermaßnahme 2023, die von Anfang September bis Ende  November zur Ausführung gelangte, nicht enthalten gewesen sind: Fassadensanierung unterhalb des Gurtgesimses in Höhe von 9,60 m, Sanierung Turmdach (Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten), Erneuerung Blitzschutzanlage, Restaurierung Turmkreuz, Fenster, -gitter und -läden, Demontage und Anbringung einer neuen Dachrinne.

Die DPS-geförderte Maßnahme Instandsetzung Außenfassade Hauptturm Ebene +9,6m bis 1m unterhalb Dach-/Kranzgesims hatte ein Kostenvolumen von 89.200 EUR brutto (395.608.32 PLN). Über die DPS wurde der deutsche Förderanteil in Höhe von 39.850 EUR zur Finanzierung beigesteuert. Die Differenz von 49.350 EUR wurde von der Kirchengemeinde aus Eigenmitteln getragen.

Die Fördermaßnahme wurde eng vom Denkmalamt der Woiwodschaft Schlesien begleitet. Die Endabnahme der Fördermaßnahme mit dem Denkmalamt wurde mängelfrei protokolliert.

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Die Turmfassade Ebene 9,60 m bis 0 m soll marktplatzseitig möglichst 2024 in einem Zuge mit der Südfassade des Kirchenschiffs instandgesetzt werden, die übrigen Turmseiten von 9,60 m bis 0 m sollen zusammen mit Kirchenschiff-Fassade West, Nord und Ost möglichst in 2025/26 folgen (mit Mitteln poln. Kulturministerium, Marschall- und Denkmalamt). Ihre zweckgebundene Spende zur weiteren Erhaltung der Ev. Kirche Pless / Pszczyna nimmt die Deutsch-Polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz dankend entgegen auf Ihr Spendenkonto:  Deutsche Bank AG Filiale Görlitz IBAN: DE 80 8707 0024 0823 3660 00, BIC/SWIFT-Code: DEUTDEDBCHE (Verwendungszweck: Ev. Kirche Pless). Eine Spendenquittung stellen wir Ihnen sehr gerne aus.

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  • Gerüst-, Zimmerer-, Dachdecker- und Tischlerarbeiten: Firma Maliborski Zimmerei – Holzhandel Henryk Maliborski, PL–43-356 Kobiernice Bujaków, ul. Bielska 1b, Homepage firma@maliborski.com Szymon Wadas – Bauleiter (Dach)
  • Außenputz- und -anstricharbeiten: Firma KONIOR Przedsiębiorstwo Budowlane Sp. z o.o. PL –40-014 Katowice, ul. Mariacka 9 (Tylna), Homepage http://konior.com.pl/ Maciej Biskup – Bauleiter (Fassade)
  • Fachliche Kontrolle: Woiwodschaftsdenkmalamt, PL–40-015 Katowice, ul. Francuska 12 (Łukasz Konarzewski – Direktor, Marta Piekarz – Inspektorin und Marta Dąbrowska – Inspektorin Delegatura w Bielsku-Białej)
  • Restauratorische Untersuchung Außenfassade (Stratigrafie): mgr Bożena Halska- konserwator dzieł sztuki, PL–43-190 Mikołów, ul. Stara Droga 28
  • Bauinspektor: Janusz Ryt
  • Projektant: K4 Studio Projektowe, PL–43-200 Pszczyna, ul. Batorego 13 A/7, Homepage www.k4studio.pl mgr inż. arch. Marek Dyczka
  • Regionalbeauftragter DPS: Markus Kepstein – gepr. Restaurator im Handwerk, 02826 Görlitz
  • Bauherr: Parafia Ewangelicko-Augsburska, PL–43-200, Pszczyna, ul. ks. Bogedaina 9, Homepage www.pyszczyna.luteranie.pl Pfarrer ks. Mirosław Czyż
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